Stadt Kempen CDU will wieder die absolute Mehrheit

Stadt Kempen · Die Kempener Christdemokraten gehen mit verändertem Personal in den Kommunalwahlkampf. Parteichefin Eva Theuerkauf kandidiert nicht mehr für den Rat. Sie gibt sich gleichwohl kämpferisch, will weiterhin Vorsitzende bleiben.

Die Kempener CDU hat ihr Kandidaten-Tableau für die Kommunalwahlen am 25. Mai kommenden Jahres festgezurrt. Bei der Parteiversammlung am Mittwochabend im Kempener Kolpinghaus stimmten 111 Wahlberechtigte über die Vorschläge des Parteivorstandes ab. Bemerkenswerteste Änderung: Die Parteivorsitzende Eva Theuerkauf tritt bei Wahl im Mai 2014 nicht mehr für ein Ratsmandat an. Einige langjährige Ratsmitglieder der Union — Heinz Heyer, Horst Latzel, Hildegard Platen und Klaus Wollersheim — treten aus Altersgründen nicht mehr an. Aus beruflichen Gründen hatte Peter Wolters im Vorfeld der Mitgliederversammlung seinen Rückzug aus der Ratsarbeit erklärt.

Für die Parteivorsitzende Eva Theuerkauf spielen private Gründe eine Rolle für ihren Rückzug. Die St. Huberterin hat einen neuen Lebenspartner, der außerhalb von Kempen wohnt. Da setzt sie verständlicherweise neue Prioritäten. Den Parteivorsitz will sie aber behalten. Insider der Kempener CDU rechnen indes damit, dass Eva Theuerkauf sich auf Sicht auch von diesem Amt zurückziehen wird, meinen, dass sie in der neuen Wahlperiode des Stadtrates nur schwerlich die Anbindung an die Ratsfraktion wird aufrecht erhalten können.

Sie selbst und Fraktionschef Wilfried Bogedain — er führt die CDU mit Platz eins auf der Reserveliste — sehen allerdings keine Probleme. "Sie wird weiterhin in die Ratsarbeit eingebunden sein", sagte Bogedain gegenüber der RP. Eva Theuerkauf gab sich zu Beginn der Parteiversammlung noch einmal in der ihr eigenen Art kämpferisch, kritisierte den so genannten Kommunal-Soli als "rot-grüne Zwangsabgabe", bemängelte, dass etliche Leitungsstellen an Kempener Schulen nicht besetzt werden könnten, weil das Land für die Mehrarbeit, die Rektoren und Konrektoren leisteten, kaum mehr Gehalt zahlt ("Wer arbeitet in einer solchen Position schon für 50 Euro netto mehr pro Monat.")

Beim Thema "Gesamtschule" erneuerte sie die Forderung, dass für die neue Schulform ein Konzept entwickelt werden müsse, mit dem die gute Arbeit, die an Haupt- und Realschule seit Jahren geleistet werde, fortgeführt werden könne. Mit Blick auf den Wahltag im Mai 2014 gab die Parteivorsitzende die Marschrichtung vor: "Unser Ziel ist die absolute Mehrheit im Stadtrat." Es gebe schon jetzt keine Fraktion, die erfolgreicher sei als die CDU, sagte Eva Theuerkauf.

Die Parteivorsitzende stellte die Erfolge der Union in Kempen heraus. Dazu zählten unter anderem der neue Klosterhof, das neue Pflegewohnhaus am Beyertzhof in St. Hubert oder die Neubaugebiete, etwa an der Kreuzkapelle. Die CDU sagt "Ja" zu mehr bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum für die Thomasstadt, will aber privaten Investoren nicht vorschreiben, Sozialwohnungen zu bauen.

Eva Theuerkauf sagte Bürgermeister Volker Rübo die Unterstützung bei seiner Wiederwahl am 25. Mai zu. Rübo, der bekanntlich vorzeitig als Stadtoberhaupt wiedergewählt will, wird von seiner Partei erst bei der nächsten Mitgliederversammlung im kommenden Frühjahr als Bürgermeisterkandidat der CDU auf den Schild gehoben.

Dann will die Kempener CDU auch ihr Wahlprogramm verabschieden, das dann die neue sechsjährige Ratsperiode von 2014 bis 2020 umfassen soll. Für Fraktionschef Wilfried Bogedain — dem eigentlichen starken Mann in der Kempener CDU — ist klar, dass die Union die Meinungsführerschaft im Rat nicht nur behalten, sondern noch ausbauen will. Er ergänzte die Aufzählung der CDU-Erfolge von Eva Theuerkauf, nannte unter anderem auch die geplante Renaturierung des Königshütte-Sees, die Umstrukturierung der Kindergartenbeiträge oder den geplanten Kunstrasenplatz. In diesem Zusammenhang wies er die jüngste Kritik zurück. Er lobte stattdessen die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem neuen Vorstand des SV Thomasstadt. Er zollte dem Sportverein Respekt für seine Leistung, den geforderten Eigenanteil am Bau des Kunstrasenplatzes rechtzeitig beschafft zu haben. Gleichwohl trage die Politik für alle 170 Vereine in Kempen Verantwortung, betonte Bogedain.

(RP)
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