Michael Schmitz Seit 40 Jahren Postbote im Kaarster „Revier“

Kaarst · Michael Schmitz arbeitet seit mehr als 40 Jahren bei der Deutschen Post. Er beliefert die Bauernhöfe in den Außenbezirken von Kaarst mit Briefen und Paketen – seinen Bezirk kennt er wie seine Westentasche.

 Michael Schmitz ist seit mehr als vier Jahrzehnten mit seinem Auto in Kaarst unterwegs und stellt die Post zu.

Michael Schmitz ist seit mehr als vier Jahrzehnten mit seinem Auto in Kaarst unterwegs und stellt die Post zu.

Foto: Saskia Buschmann

Schmitz ist gelernter Kfz-Mechaniker, da er sich in diesem Beruf nicht wohl fühlte, begann er mit 21 Jahren bei der Post als Briefzusteller. „Das Arbeiten in der Werkstatt hat mir keinen Spaß gemacht, mir wurde sehr schnell klar, dass ich mit Menschen arbeiten möchte“, sagt er.

In den Anfangsjahren habe er als Briefzusteller noch Zeitungsgeld kassiert und Renten per Postanweisung ausgezahlt. Einige Jahre später begann er als Landzusteller in Kaarst die ländlichen Bereiche mit dem Auto anzufahren und dort die Post zuzustellen. Schmitz schätzt den persönlichen Kontakt mit seinen Postkunden, den er früher als Briefzusteller in dieser Form nicht erlebte. „Meistens hat man die Briefe einfach nur eingeschmissen, jetzt übergebe ich die Post persönlich, da ich bei den Höfen in den Innenhof zur Tür muss, da kommt man dann ins Gespräch“, sagt er. „Ich wurde auch schon gefragt, ob ich überhaupt Beamter bin, aber so wie man in den Wald rein ruft, so kommt es auch wieder heraus, ein gutes Verhältnis ist mir sehr wichtig“, ergänzt Schmitz. In den vielen Jahren hat er schon einiges erlebt. Er sieht Kinder aufwachsen – teilweise stellt er die Post an die dritte Generation zu. „Ich habe einige meiner Kunden altersbedingt verloren, man bekommt auch so sehr viel mit. Ich habe schon Tragödien in Familien miterlebt oder auch mal Aufgaben erledigt, die nicht zu meinem Beruf dazu gehören.“ Von der Reparatur einer Klingel oder dem Wechsel eines Staubsaugerbeutels habe er seine Kunden schon in einigen Bereichen unterstützt. „Einer Frau habe ich geholfen, ihr Pony, das gestorben ist, mit einer Schubkarre vom Feld zu holen“, erzählt er. „Wenn jemand Hilfe braucht, bin ich zur Stelle, dann nehme ich mir die Zeit auch gerne“, fügt er hinzu.

Nach einer Umstrukturierung ist er als Verbundzusteller jetzt auch für Teile der Innenstadt zuständig. Dadurch sei die körperliche Belastung angestiegen, „weil man in der Stadt viel mehr zu Fuß unterwegs ist und das Auto stehen lässt“, erklärt er. Seine Arbeit mache ihm aber auch nach 40 Jahren noch großen Spaß, und diese lange Zeit ist ja auch was Besonderes. „Da kommen nicht mehr viele in den Genuss“, sagt er.

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