Kaarst Lass die Sonne ’rein!

Kaarst · Die Stadt will in Zukunft verstärkt auf regenerative Energien setzen. So wird bei der Sanierung der Kleinschwimmhalle Solarthermik zum Einsatz kommen. Das Problem : Erst mittelfristig wird gespart, weil die Solar- oder Pellets-Anlagen erst einmal gekauft und installiert werden müssen.

 Solarkollektoren an öffentlichen Gebäuden montieren - so könnten angesichts ständig steigender Ausgaben für Öl und Gas mittel- bis langfristig die Kosten der Kommunen deutlich reduziert werden.

Solarkollektoren an öffentlichen Gebäuden montieren - so könnten angesichts ständig steigender Ausgaben für Öl und Gas mittel- bis langfristig die Kosten der Kommunen deutlich reduziert werden.

Foto: NGZ

Kaarst Schon seit rund 30 Jahren ist die Heizungsanlage im Albert Einstein-Gymnasium im Einsatz - bis sie endgültig schlapp macht, wird es nur noch eine Frage kurzer Zeit sein. Zeit für eine moderne Pellets-Anlage? Bei der Kleinschwimmhalle steht die Sanierung definitiv schon im kommenden Jahr an.

Und dort will die Stadtverwaltung verstärkt auf Solartherme setzen. Seit den Hiobsbotschaften zum Klimawandel wird verstärkt über regenerative Energien gesprochen - auch in der Kaarster Politik.

Dass jedoch künftig auf allen öffentlichen Gebäuden ein Solarkollektor installiert wird, ist unwahrscheinlich. Im Gespräch mit der NGZ machte der Technische Beigeordnete Manfred Meuter am Mittwoch deutlich, dass die Verwaltung grundsätzlich positiv regenerativen Energien gegenüber stehe. Genau so deutlich sagte Meuter aber auch, dass sich angesichts der finanziellen Situation der Stadt solche Anlagen nicht überall installieren lassen.

"Eine Kombination aus regenerativen und fossilen Energieträgern ist bei den altersbedingten Energieverbräuchen der meisten öffentlichen Gebäude der Stadt Kaarst die wirtschaftlichere Alternative", heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung. Denn das Problem: Es muss erst einmal in Kollektoren und Spezialanlagen investiert werden - und die Verwaltung hat kein Geld.

Meuter ist der Ansicht, dass sich der Einsatz regenerativer Energien durchaus rentiert. So hat er für die Kleinschwimmhalle folgendes errechnet: Zwar müssen jeweils 16 000 Euro investiert werden, um das Wasser des Schwimmbeckens und das der Duschen mit Sonnenkraft zu erwärmen.

Dafür können aber auf der anderen Seite je 5 500 Euro pro Jahr durch die Solarthermik eingespart werden. Das heißt: schon nach vier Jahren hätte sich die Investition gerechnet, es wäre sogar schon ein Betrag von mehreren Tausend Euro angespart. Hinzu kommt noch, dass ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet würde.

Grünen-Fraktionsvorsitzender Christian Gaumitz hält es für angebracht, dass in weiteren öffentlichen Gebäuden regenerative Energien eingesetzt werden. Zum Beispiel im Albert-Einstein-Gymnasium: "Wir könnten uns gut vorstellen, dass dort in Zukunft mit Pellets geheizt wird", sagte er am Mittwoch im Gespräch mit der NGZ.

Denn das Gymnasium verfüge über Räum, die groß genug und geeignet seien, die Pellets zu lagern. Die Verwaltung hatte gewisse Skepsis geäußert: Bei den meisten öffentlichen Gebäuden würde es ein Platzproblem geben. Holz, Rapsöl oder andere Energieträger könnten nicht so gelagert werden, dass die ganze Sache unterm Strich wirtschaftlich sei.

"Voraussichtlich Ende des Jahres werden wir im Sportlerheim Büttgen errechnet haben, wie viel Energie dort gebraucht wurde und wie sich die Kosten darstellen", sagte Meuter am Mittwoch.

Im Sportlerheim Büttgen sind nämlich Gasheizung und Solartherme gleichzeitig im Einsatz und ergänzen sich. Wenn sich das als wirtschaftlich erweist, will die Kaarster Verwaltung noch stärker regenerative Energieformen zum Einsatz bringen. Vor allem wird das ein Thema, sobald Renovierungen oder Sanierungen öffentlicher Gebäude anstehen.

(NGZ)
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