Kaarst Hallenboden kaputt - Skater unter Druck

Kaarst · Gerade mal drei Monate nach der Eröffnung der Stadtparkhalle gibt es heftigen Ärger: über den Zustand des teuren, elastischen Schwingbodens und über die Hallenbelegungszeit.

 Der Boden der gerade eröffneten Stadtparkhalle weist bereits deutliche Gebrauchsspuren aus.

Der Boden der gerade eröffneten Stadtparkhalle weist bereits deutliche Gebrauchsspuren aus.

Foto: woi/Reuter/Privat

Im Mittelpunkt der Kritik stehen die Crash Eagles, Kaarsts Bundesliga-Skaterhockeyverein.

Sie ist nagelneu, aber ihr Boden sieht aus, als seien über ihn bereits Horden von Sportlern mit diversen Geräten gefegt. Gerade mal drei Monate nach der Eröffnung der Stadtparkhalle gibt es heftigen Ärger: über den Zustand des teuren, elastischen Schwingbodens und über die Hallenbelegungszeit. Im Mittelpunkt der Kritik stehen die Crash Eagles, Kaarsts Bundesliga-Skaterhockeyverein.

Dessen Mannschaften trainierten bereits in der alten Dreifachturnhalle. Bei der Ausstattung des Neubaus wurden die Anforderungen des materialintensiven Sports besonders bedacht. Der elastisch gelagerte Hallenboden, zum Beispiel, hat eine 4,2 Millimeter starke Linoleumschicht, und die ist nach ein paar Wochen Nutzung bereits deutlich verkratzt. Die Frage, die derzeit niemand beantworten kann, ist: Wovon und vor allem — von wem eigentlich?

Bezüglich des Hallenbodens befinde man sich noch in der Sondierungsphase, sagt Stadtsprecherin Sigrid Hecker. "Bei einem Teil der Streifen handelt es sich wohl um übliche Gebrauchsspuren des Skaterhockeys. Hier wurden die Crash Eagles um Stellungnahme gebeten." Die übrigen Kratzer seien offenbar durch die scharfen Metallkanten schon etwas älterer Tore der Skater verursacht.

Das — aber auch nur das — bestätigt "Crash Eagles"-Vorsitzender Wolfgang Dietrich. Durch ein Tor, das man vom Übergangs-Trainingsort im Sportforum Büttgen mitgebracht habe, sei eine blaue Markierungslinie verkratzt. "Die Streifen auf dem Boden waren allerdings schon vor unserem ersten Training da." Weder Schuhe noch Rollen hinterließen heutzutage derartige Striemen. "Klar gibt es Gebrauchsspuren. Aber wir sind nicht die Oberzerstörer."

Udo Schmitz, Hallenwart im Büttgener Sportforum, hat da zuweilen einen anderen Eindruck. Während die Mannschaften anderer Sportvereine in der Regel "lautlos" kämen und gingen, sagt er, hinterließen die Skaterhockey-Spieler oft das reinste Chaos. "Es gab schon zerdepperte Fenster, kaputte Notleuchten und Cola-Fontänen an den Wänden der Umkleidekabinen. Natürlich weiß man nicht, ob da nicht auch Spieler von Gastmannschaften beteiligt waren." Fakt sei aber: Alleine in der Halle lassen könne man die Skaterhockey-Spieler nicht. Was den Zustand der städtischen Sporthallen betrifft, will die Stadt die Hallenwarte jetzt anhalten, noch stärker zu kontrollieren. Wer für den bereits entstandenen Schaden am Boden in der Stadtparkhalle aufkommt, ist bislang noch unklar. Am Ende, sagt Sebastian Semmler, Leiter des Bereiches Zentrale Steuerung, sei das wohl eine Frage der rechtlichen Zurechenbarkeit.

Unter den Sportvereinen diskutiert wird derweil auch über eine Bevorzugung der Eagles bei der Hallenbelegung. Während Wolfgang Dietrich unter anderem auf ein aus der Nutzung der alten Dreifachhalle resultierendes "Hausrecht" pocht, verweist Philip Jesse von den Floorballern der DJK Holzbüttgen auf eine stetig wachsende Mitgliederzahl. "Die Feldgröße und der Boden in der Stadtparkhalle wären für uns ideal", sagt er. So sehen das auch die Kaarst-Büttgener Hand- und Basketballer.

(NGZ/rl/ac)
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