Bürgermonitor in Jüchen Ärztekammer fordert Herausgabe von Patientenakten

Jüchen · Der Bürgermonitor zu den verschollenen Akten nach einer Jüchener Praxisschließung beschäftigt weiterhin unsere Leser. Betroffene sollen sich mit ihrem Problem auch direkt an die Kammer wenden können.

 Ein Hausarzt bei der Behandlung (Symbobild).

Ein Hausarzt bei der Behandlung (Symbobild).

Foto: dpa

Weiterhin melden sich Patienten einer aufgegebenen Hausarztpraxis in Jüchen voller Sorge bei unserer Zeitung. In Jüchen kursieren Gerüchte um die Aufgabe der Praxis, die sich aber nicht verifizieren lassen. Weiterhin sehen besorgte Patienten immer noch keine Möglichkeit, zumindest an die Kopien ihrer Akten zu gelangen.

Nachdem sich Gustav Laufs aus Jüchen als Erster mit dieser Problematik bei unserer Zeitung gemeldet hat, sind weitere Beschwerdeführer gefolgt. So meldete sich auch Herbert Kraeckel: Er und seine Frau seien sogar seit 40 Jahren Patienten der Praxis gewesen. Er fragt: „An wen können wir uns denn jetzt überhaupt wenden, wir müssen uns neue Ärzte auch für Orthopädie und Neurologie suchen und brauchen dafür unbedingt unsere Krankendaten.“

Auch Arnold Ruch aus Jüchen meldet sich erneut und fragt ebenfalls: „Weiterhin bewegt mich die Frage: Wer räumt die Praxisräume aus, wenn dem Arzt der Zutritt zu den Räumen verwehrt ist? Soweit uns bekannt ist, obliegt dem Arzt die Wahrung und Sicherung der Patientendaten.“ Er betone weiterhin seine große Sorge um die sensiblen Daten, hebt er hervor. Detlef Schober wandte sich bereits an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein und den Rhein-Kreis. Ohne Erfolg.

Auf erneute Redaktionsanfrage bei der zuständigen Ärztekammer NRW heißt es von dort: „Ärztinnen und Ärzte haben auch nach Aufgabe der Praxis die Pflicht, ärztliche Aufzeichnungen und Untersuchungsbefunde aufzubewahren und Patienten auf Verlangen Kopien der Unterlagen oder gegegenfalls Original per Quittung herauszugeben.“ Das sei dem Arzt bewusst und ihm von der Kammer auch so kommuniziert worden, schreibt die Ärztekammer, die zudem den Rat gibt, sich selbst mit dem Arzt in Verbindung zu setzen.

Doch da beißt sich die Katze in den Schwanz: Sein Telefon ist abgemeldet, und der Arzt soll gerüchteweise auch nicht mehr in seiner Wohnung leben. Alle Patienten, die sich bislang gemeldet haben, berichteten von unzähligen vergeblichen Versuchen, den Arzt zu erreichen. Schließlich bietet die Ärztekammer aber auf Anfrage auch an: „Sollten Patienten weiterhin keine Möglichkeit haben, an ihre Unterlagen zu kommen, wäre es gut, wenn sich die Patienten direkt mit Beschwerden an die Ärztekammer Nordrhein wenden.

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