Sechs Fälle in drei Monaten Einbruchserie beunruhigt Jüchener

Jüchen · Innerhalb von drei Monaten sind Unbekannte sechsmal in Geschäfte eingebrochen. Jetzt hat es Konrad Thelen getroffen: Täter hebelten die Türen seines Ladens mit brachialer Gewalt auf. Sie stahlen Uhren, Bargeld und Zigaretten. Die Kripo ermittelt.

 Konrad Thelen an den Türen zu seinem Geschäft am Markt: Die Einbrecher setzten offenbar ein Brecheisen dreimal an und verschafften sich Zutritt. Sie knackten auch die massive, 200 Jahre alte Eingangstüre aus Holz.

Konrad Thelen an den Türen zu seinem Geschäft am Markt: Die Einbrecher setzten offenbar ein Brecheisen dreimal an und verschafften sich Zutritt. Sie knackten auch die massive, 200 Jahre alte Eingangstüre aus Holz.

Foto: Kandzorra, Christian

Innerhalb von nur drei Monaten sind Geschäfte im Jüchener Ortszentrum sechsmal von Einbrechern heimgesucht worden. Am Samstag vor Weihnachten traf es einen Laden für Kindermode am Markt, Anfang Januar ein Geschäft an der Kölner Straße. Ende Januar folgten gleich drei Einbrüche dicht aufeinander: zunächst in eine Pizzeria „In den Weiden“, dann in einen Friseursalon an der Kölner Straße – und in den Gasthof „Zum alten Fritz“ an der Wilhelmstraße.

Jetzt, wenige Wochen nach der letzten Tat, hat es Geschäftsmann Konrad Thelen getroffen: In sein Schreibwarengeschäft am Markt sind Unbekannte in der Nacht auf Donnerstag gewaltsam eingedrungen. Sie stahlen einen kompletten Verkaufsständer mit 32 Uhren, 100 Euro Bargeld und Zigaretten. Besonders ärgerlich: Die Schäden an Türen und Rahmen, an denen die Täter brachial mit Brecheisen ansetzten.

Die Einbruchserie beunruhigt die Jüchener Geschäftsleute. Offenbar nutzen es Kriminelle schamlos aus, dass in den meisten Geschäftsräumen nachts kein Betrieb herrscht, um ungestört einsteigen zu können. „Als meine Mitarbeiterin am Donnerstagmorgen ins Geschäft kam, sah sie, dass Einbrecher dort waren. Sie hat mich sofort angerufen“, berichtet Thelen, der beim Frühstück von dem Schaden erfahren hat.

Der letzte Einbruch in sein Geschäft liegt mehr als 20 Jahre zurück. „Die Täter sind mit großer Gewalt eingedrungen“, sagt Thelen. „Sie haben auch die massive, 200 Jahre alte Holztür am Eingang aufgehebelt.“ Die Schlösser müssen nun ausgetauscht, das Holz teilweise ersetzt werden.

Die aktuelle Tat soll sich zwischen Mittwochabend, 18.15 Uhr, und Donnerstagmorgen, 7.55 Uhr, zugetragen haben. Die Kripo ermittelt, hat Spuren gesichert. Trotz der sechs Taten, zu denen sie um Hinweise bittet, will die Polizei nicht von einer Einbruchserie sprechen. „Die Einbrüche in die Geschäftsräume sind keine lokale Besonderheit“, meint Polizei-Sprecherin Daniela Dässel. Die Polizeipräsenz sei auch nachts durch entsprechende Polizeistreifen gesichert, sagt sie – und weist Vermutungen zurück, Täter würden es sich jetzt zunutze machen, dass die Polizeistation an der Rektor-Thoma-Straße nachts nicht besetzt ist. Dies sei schließlich nicht erst seit gestern so.

Geschäftsmann Konrad Thelen hat Glück im Unglück: Die Einbrecher haben seine Geschäftsräume nicht komplett verwüstet. Und: Er ist gut versichert. Anders ist das bei Karl-Dieter Hoß, dem Betreiber des Gasthofs „Zum alten Fritz“, in dem Einbrecher Ende Januar ihr Unwesen trieben. Er bleibt auf dem Schaden, der ihm entstanden ist, sitzen. „Die haben die Handtasche meiner Frau gestohlen. Da waren alle Papiere drin“, berichtet er von großem Ärger. Außerdem sollen die Täter auch dort Zigaretten und Kleingeld erbeutet haben. „Und sie sind in unser Auto gestiegen, haben alle Wertsachen mitgenommen.“

Der oder die Täter sind bislang nicht ermittelt. Die Kripo bittet – auch in Bezug auf den aktuellen Einbruch in Thelens Schreibwarenladen – um Hinweise unter der Rufnummer 02131 3000.

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