Wohnungsbau in Jüchen „Grünes Licht“ für neue Baugebiete

Jüchen · In Gierath sollen zwölf Häuser gebaut werden. An an der Peter-Busch-Straße wird gegen den Protest der FWG das Wäldchen zugunsten von Wohnblocks abgeholzt. Jüchen-West wird geplant, ohne Kenntnis des Verlaufs der L354n.

 An der Ecke Herberather Weg/Auf‘m Pilgerweg in Gierath ist ein neues Baugebiet geplant. Dazu gab der Planungsausschuss jetzt „Grünes Licht“.

An der Ecke Herberather Weg/Auf‘m Pilgerweg in Gierath ist ein neues Baugebiet geplant. Dazu gab der Planungsausschuss jetzt „Grünes Licht“.

Foto: Gundhild Tillmanns

Die noch junge Stadt Jüchen will weiter wachsen, indem sie Neubaugebiete ausweist. „Grünes Licht“ gab der Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung am Montagabend für geplante Neubaugebiete in Gierath und in Hochneukirch sowie für den Gestaltungswettbewerb für Jüchen-West.

Unstrittig war für die Fraktionsvertreter die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Eckgrundstück Auf’m Pilgerweg/Herberather Weg in Gierath, wo zwölf freistehende Wohnhäuser errichtet werden sollen. Einstimmig beauftragte der Fachausschuss die Stadtverwaltung, einen städtebaulichen Vertrag zur Übernahme sämtlicher Planungskosten mit dem Projektentwickler abzuschließen. Der hatte übrigens eine alte Bebauungsabsicht aus den Jahren 2005 bis 2006 wieder aufgegriffen. Damals war das Bauvorhaben aber auch am Protest der Nachbarn gescheitert, die eine zu enge Verdichtung befürchtet hatten. Die jetzigen Pläne mit zwölf freistehenden Häusern stellen eine gegenüber 2005/2006 „abgespeckte“ Version dar.

Nicht einstimmig wurden aber die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des Bebauungsplanes für das Neubaugebiet in Hochneukirch an der Peter-Busch-Straße beschlossen. Erwartungsgemäß lehnte FWG-Chef Gerolf Hommel die geplante Bebauung ab, der ein Wäldchen zum Opfer fallen wird. Wie berichtet hatte die FWG, unterstützt vom NABU Jüchen, im vergangenen Sommer gegen die Abholzung des Wäldchens demonstriert und sich auch in den politischen Vorberatungen durchgängig gegen dieses Wohngebiet gewehrt. Das Argument der FWG, es handele sich um einen schützenswerten, artenreichen Wald, schlossen sich die übrigen Fraktionen aber auch am Montag in der endgültigen Empfehlung des Bebauungsplanes an den Stadtrat nicht an. Der tagt am 21. März und wird dann erwartungsgemäß endgültig die Weichen für die weitere Bebauung an der Peter-Busch-Straße stellen.

In das schon lange immer wieder andiskutierte Wohngebiet Jüchen-West soll nun Bewegung kommen. Einstimmig votierte der Planungsausschuss für den von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Ideenwettbewerb, der von einem Landschaftsarchitekturbüro koordiniert wird. Bis zu 15 Wettbewerbsvorschläge solle angenommen und von einer Preisrichterjury ausgewertet werden, zu der die Fraktionen noch Vertreter entsenden sollen.

FDP-Fraktionschef Konrad Thelen sprach aber am Montagabend ein „heißes Eisen“ an, das bei der Planung von Jüchen-West zu beachten sei. Schließlich ist zumindest die vormalige Linienführung der geplanten Umgehungsstraße L354n so angelegt gewesen, dass die Trasse genau durch Jüchen-West führen und in den bereits vorhandenen noch toten Arm des Hamscher Kreisels münden würde. Allerdings ist diese Linienführung bekanntlich nach den Protesten der Bürgerinitiative Holzer Straße, die auch große Teile der Politik hinter sich bringen konnte, wieder in Frage gestellt. Auf Nachfrage von Thelen und weiteren Ausschussmitgliedern räumte Bürgermeister Harald Zillikens deshalb auch ein, dass wegen der Unsicherheit zum Verlauf der L354n noch keine Eckpunkte zu der Straße in die Unterlagen für die Wettbewerbsauslobung eingeflossen seien. Denn die Stadt wartet noch auf die Reaktion von RWE und Straßen.NRW auf die veränderte Ausgangslage.

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