Wasserschloss in Jüchen Schloss Dyck feiert 200 Jahre Landschaftspark

Jüchen · In diesem Jahr wird auf Schloss Dyck gefeiert: Der englische Landschaftspark wird 200 Jahre alt, die Stiftung Schloss Dyck existiert seit 20 Jahren. Und der Europäische Gartenpreis wird seit zehn Jahren verliehen.

 Die Orangerie-Wiese, wie die Parkbesucher sie nach ihrer Neugestaltung bewundern können.

Die Orangerie-Wiese, wie die Parkbesucher sie nach ihrer Neugestaltung bewundern können.

Foto: Stiftung Schloss Dyck

Die kleine Stadt Jüchen ist überregional bekannt durch das Schloss Dyck und seinen englischen Landschaftspark, dessen 200-jähriges Bestehen jetzt gefeiert wird. Zu einem Anziehungspunkt mit inzwischen fast 300.000 Besuchern pro Jahr haben sich Schloss und Park entwickelt, wie Stiftungsvorsitzender Jens Spanjer in seinem Bericht vor dem Kulturausschuss am Dienstagabend darlegte. Drei Geburtstage werden in diesem Jahr gefeiert. Der als englischer Landschaftsgarten angelegte Park wird 200 Jahre alt, die Stiftung Schloss Dyck wird 20. Und seit zehn Jahren wird der Europäische Gartenpreis ausgelobt, so dass die Hauptattraktion in einer Folge von Geburtstagsveranstaltungen und -Ausstellungen die Gartenpreis-Vergabe am 6. September darstellen wird. Wie Spanjer betont, gilt der Europäische Gartenpreis mittlerweile als „der Oskar unter den Gartenbauauszeichnungen“. Zudem wird Schloss Dyck aktuell vom Bundeskulturministerium im „Europäischen Kulturerbe-Jahr“ gefördert.

Eine Besonderheit und Neuheit wird im Geburtstagsjahr auch ein „Rendezvous im Garten“ sein, das nach dem französischen Vorbild „Rendezvous au gardin“ mit einem großen Bürgerpicknick auf der Wiese vor der Orangerie bis zur Barockbrücke geplant ist. Zudem gibt es Sonderausstellungen wie etwa die mit 60 historischen Jagdwaffen, die sich ursprünglich im Besitz der Schlossherren befanden. Ein Sammler hatte sie bei der Versteigerung des Schloss-Inventars erworben und stellt sie nun leihweise für die Ausstellung zur Verfügung.

     Die Orangerie-Wiese vor ihrer Neugestaltung.

Die Orangerie-Wiese vor ihrer Neugestaltung.

Foto: Stiftung Schloss Dyck

Sein Gesicht hat der Park in den vergangenen 200 Jahren oftmals verändert und wird dies auch in Zukunft weiterhin tun, wie Spanjer verdeutlichte. So soll der Rosengarten erweitert werden, und der ehemalige Küchengarten wird im Eingangsbereich neben dem „Botanica-Restaurant“ wieder aufgebaut. Viel Pech hatte die Schloss-Stiftung in diesem Jahr mit diesem Restaurant, wie Spanjer einräumte: Zuerst gab es einen Wasserschaden, dann wurde zweimal eingebrochen. Nun soll das „Botanica“ mit neuem Konzept als Teilselbstbedienungs-Restaurant in der Saison an den Wochenenden und feiertags wieder geöffnet werden.

Mit einem „blauen Auge“ hat der Schlosspark übrigens den Orkan „Eberhard“ überstanden, wie Spanjer dem Ausschuss berichtete. Drei Bäume sind entwurzelt worden, es handelte sich um eine Eiche, eine Esche und eine Pappel, die aber schon 80 Jahre alt und innen bereits hohl war. Spanjer sagte aber voraus, dass die alten Buchen durch den heißen und trockenen Sommer Schäden genommen haben, die sich wohl erst ab dem nächsten Jahr zeigen werden. Allerdings werde der Löwenanteil der Investitionen in eine besonders intensive Großbaumpflege im Schlosspark gesteckt, was sich positiv auf den Erhalt des Bestandes auswirke.

Diese Erfahrungen haben sich laut Spanjer schon herumgesprochen. So habe sich das Düsseldorfer Grünflächenamt nach dem Sturm „Ela“ bei der Parkleitung von Schloss Dyck über die Großbaumpflege beraten lassen, weil es im Schlosspark im Vergleich zu anderen Grünanlagen nur geringfügige Baumverluste gegeben hatte.

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