ADFC in Jüchen 71-Jähriger radelt bis nach Leipzig und ermuntert andere Senioren

550 Kilometer Strecke will Gunter Kalinka von Jüchen bis Leipzig in Tagesetappen von bis zu 130 Kilometern zurücklegen. Am Dienstag geht es los.

 Der 71-jährige Gunter Kalinka vom ADFC Jüchen startet am Dienstag zu einer Radtour von Jüchen bis Leipzig.

Der 71-jährige Gunter Kalinka vom ADFC Jüchen startet am Dienstag zu einer Radtour von Jüchen bis Leipzig.

Foto: gundhild tillmanns

Gunter Kalinka aus Jüchen ist 71 Jahre jung und ein „Unruheständler“, wie er selbst schmunzelnd über sich sagt. „Sitzfleisch“ hat der passionierte Radsportler und Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Jüchen fast nur auf dem Sattel seines Zweirades, mit dem er am Dienstag auf große Tour gehen wird: 550 Kilometer Strecke will Kalinka von Jüchen bis Leipzig in Tagesetappen von bis zu 130 Kilometern zurücklegen, dabei die Höhen etwa des Sauerlandes überwinden. Ankommen will er am 23. März und in einem kleinen Ort bei Leipzig, wo er auch geboren wurde, seine Kusine überraschen: „Ich habe ihr gesagt, dass ich eines Tages mit dem Fahrrad bei ihr vor der Türe stehen werde. Und das möchte ich jetzt wahr machen“, sagt der 71-Jährige, der in seinen letzten zehn Berufsjahren professioneller Begleiter von Radtouren in ganz Deutschland war.

Gunter Kalinka verbindet mit seinem Hobby, dem Radfahren, allerdings auch eine Botschaft: „Es gibt für ältere Menschen nichts Besseres als das Radfahren und das Schwimmen, um beweglich zu bleiben“, sagt er und betont den positiven Effekt von Bewegung und geistiger Beschäftigung, um auch in den Jahren nach der Berufstätigkeit noch ein erfülltes und ereignisreiches Leben führen zu können.

Dabei kennt der 71-Jährige aber auch seine Grenzen: Ein Schlüsselerlebnis sei es für ihn gewesen, als er bei seiner letzten professionellen Radtour der einzige Teilnehmer ohne Pedelec gewesen sei: „Ich wollte natürlich trotzdem immer vornweg fahren, aber da bin ich an meine körperlichen Grenzen gestoßen“, gibt Kalinka zu. Seither fährt er meistens mit einem Fahrrad mit Motor. Er betont aber ausdrücklich: „Das heißt nicht, dass ich auch die ganze Zeit mit Motorantrieb fahre!“ Außerdem müsse bei einem Pedelec das zusätzliche Gewicht der Akkus beachtet und vor allem bewegt werden, sagt der Aktiv-Senior, der für seine Exkursion nach Leipzig jetzt täglich bis zu 60 Kilometer rund um Jüchen zu Trainingszwecken „gestrampelt“ hat. Von seiner Frau lässt sich Gunter Kalinka dann am 24. März in Leipzig mit dem Auto abholen.

Die Radtour nach Leipzig ist für den „Jung-Rentner“ nur der Auftakt für „eine Menge anderer Vorhaben“, die er jetzt im Ruhestand noch im Kopf habe, wie er sagt. Reisen stehe dabei an erster Stelle, allzumal auch seine Frau in Kürze in den Ruhestand trete und ihn dann begleiten könne. Konkrete Pläne gibt es schon für eine längere Kanada-Reise mit dem Wohnmobil: „Und ein Traum von uns sind noch die Hurtig-Routen“ , verrät er.

Insgesamt freut sich Kalinka, der lange Jahre auch im Marketing und in der Werbung gearbeitet hat, aber auf mehr Präsenz in Jüchen. Denn er möchte seine Zeit auch für den ADFC nutzen, dessen Öffentlichkeitsarbeit er betreut. Was ihn daran besonders reizt: „Wir veranstalten zwar auch Freizeittouren und betätigen uns sportlich. Da wir aber einem deutschlandweiten Verband angehören, sind wir auch in übergeordnete verkehrspolitische Projekte und Ziele eingebunden.“

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