Hückeswagen Zusammenarbeit mit Wipperfürth ist Geld wert

Hückeswagen · Die Zusammenarbeit von Nachbarstädten bei Verwaltungsaufgaben, vor Jahren unter dem damaligen Bürgermeister Uwe Ufer als "Shared-Service-Projekte" mit landesweitem Modellcharakter gestartet, macht Sinn - auch finanziell. Inzwischen ist das mit Zahlen belegt. Sie wurden jetzt, in der letzten Ratssitzung vor den Sommerferien, bekannt. Konkret ging es um die Bilanz des gemeinsamen "Forderungsmanagements" von Hückeswagen und Wipperfürth.

Der sperrige Begriff "Forderungsmanagement" steht für die Eintreibung von finanziellen Forderungen, die die Stadt an die Bürger hat, wenn diese nicht von sich aus und fristgemäß zahlen, was sie zum Beispiel an unterschiedlichen Gebühren zu zahlen hätten. Am 1. Oktober 2010 nahm das Zentrale Forderungsmanagement für Hückeswagen und Wipperfürth, angesiedelt im Rathaus der Nachbarstadt, seine Arbeit auf.

Zusammengefasst heißt es nun, fast fünf Jahre später, im Evaluationsbericht: "Durch einen effektiveren Personaleinsatz und effizientere Vollstreckungsmaßnahmen konnte das Gebührenaufkommen insbesondere in der Schloss-Stadt Hückeswagen erheblich gesteigert werden." Durch Reduzierung der Personal- und Sachkosten seien auch die gewünschten Einspareffekte beim Verwaltungsaufwand für beide beteiligten Städte erreicht worden. Auch die Gemeindeprüfungsanstalt NRW habe "ausdrücklich die positiven Effekte der interkommunalen Zusammenarbeit gelobt".

In der Summe ergab sich laut Bericht für die Stadt Hückeswagen zwischen Anfang 2011 und Ende 2014 durch die Zusammenarbeit über die Stadtgrenze hinweg ein finanzieller Vorteil von knapp 140 000 Euro; Wipperfürth profitierte in gleicher Höhe. Kämmerin Isabel Bever kommentierte das jetzt im Rat so: "Unser ursprünglich angestrebtes Ziel, durch die interkommunale Zusammenarbeit Kosten zu senken und Einnahmen zu erhöhen, ist erreicht worden."

Weitere Projekt der interkommunalen Zusammenarbeit sind das Regionale Gebäudemanagement (RGM) und der gemeinsame Bauhof. Was das RGM finanziell gebracht hat, soll bis zur zweiten Jahreshälfte 2015 ermittelt und veröffentlicht werden. Wie sich die Zusammenlegung der Bauhöfe beider Städte wirtschaftlich auswirkt, wird sich erst 2017 bei der "Evaluierung" zeigen.

(bn)
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