"Nur die Bundesstraßen und auch die Alte Ladestraße sind dafür ausgebaut, den Lkw-Verkehr aufzunehmen. Die Kreisstraße 5 zwischen Westhofen und Kobeshofen ist es aber zum Beispiel nicht", betonte Stadtplanerin Kerstin Panek jetzt im Planungsausschuss. Das werde sich auch erst ändern, wenn die äußere Ortsumgehung auf der Trasse der K 5 gebaut werde. Erst dann sei es möglich, einen großen Teil des Lkw-Verkehrs um Hückeswagen herum zu leiten und so das Zentrum zu entlasten.

Um ihr Ziel zu erreichen, hat die Stadt schon 2015 gemeinsam unter anderem mit dem Verkehrsverbund Rhein Sieg, anderen Kommunen und den Industrie- und Handelskammern in der "Metropolregion Rheinland" eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Darin geht es darum, dass Städte und Gemeinden sogenannte Vorrangrouten für den Schwerlastverkehr ausweisen. Diese Routen gehen in Kartenmaterial ein, mit dem Navigationssysteme speziell für Lkw gespeist werden. Gleichzeitig werden Restriktionen für Straßen in den Kommunen im Navi gespeichert, zum Beispiel Streckenabschnitte, die für schwere oder überlange Lkw gesperrt sind. Inzwischen wurde eine Software entwickelt, mit der die Städte ihre Vorrangrouten und sonstige Daten an das gemeinsame System übermitteln können.

Ein Problem wird es allerdings in der Praxis geben: Nicht jeder Lkw ist mit einem entsprechenden Navigationssystem ausgerüstet. Und was das Navi vorgibt, muss vom Fahrer auch nicht zwingend berücksichtigt werden. Es ist zwar erwünscht, dass über die Vorrangrouten gefahren wird, es ist aber nicht verboten, eine andere Strecke zu wählen und eben doch zum Beispiel die K 5 statt die B 237 durch die Innenstadt zu nutzen. Die Stadt setzt aber darauf, dass vor allem ortsfremde Lkw-Fahrer auf der Durchfahrt der Routenempfehlung ihres Navis folgen und so die gewünschte Verkehrslenkung für Hückeswagen zunehmend besser funktioniert.