Hückeswagen Gilde will Wochenmarkt attraktiver machen

Hückeswagen · Ab morgen übernimmt die "Deutsche Marktgilde" die Organisation des Hückeswagener Wochenmarktes an der Bahnhofstraße. Neue Angebote sollen dafür sorgen, dass bald wieder mehr Besucher zu den Ständen kommen.

 So voll wie hier im Juli 2011 soll der Wochenmarkt auf der Bahnhofstraße künftig wieder öfter sein. Neue Angebote sollen wieder mehr Menschen auf den zuletzt schwächelnden Markt locken.

So voll wie hier im Juli 2011 soll der Wochenmarkt auf der Bahnhofstraße künftig wieder öfter sein. Neue Angebote sollen wieder mehr Menschen auf den zuletzt schwächelnden Markt locken.

Foto: hans dörner (archiv)

Die Skepsis bei den Marktbeschickern war groß, als im Dezember bekannt wurde, dass der Wochenmarkt an der Bahnhofstraße ab März von der "Deutschen Marktgilde" organisiert wird. "Die Genossenschaft könnte die Platzmieten drastisch heben, um aus dem Wochenmarkt Gewinne zu ziehen" lautete die schlimmste Befürchtung. Inzwischen steht fest: Die meisten der 16 Händler, die in der Vergangenheit regelmäßig ihre Waren verkauft haben, werden wiederkommen. Das bestätigte Fachbereichsleiter Michael Kirch gestern bei einem Pressegespräch, bei dem sich die Marktgilde als Partner vorstellte. Damit ist ein erster Schritt getan, damit der Wochenmarkt künftig attraktiver wird. Darum soll sich die Marktgilde kümmern.

Zum Hintergrund: Für die Stadt rechnete sich der Wochenmarkt in seiner alten Form wirtschaftlich nicht mehr. Die Personalkosten überstiegen die Einnahmen durch Platzmieten bei weitem. An regnerischen Tagen kamen oft nur wenige Beschicker. Doch auf die Ausrichtung des Marktes wollte die Stadt nicht verzichten und gab die Organisation in die Hände der Marktgilde. Das private Unternehmen soll das Angebot sichern und ausbauen.

Gestern erfolgte die Übergabe des Staffelstabs für die kommenden drei Jahre. So lange läuft der Vertrag zwischen Stadt und Unternehmen. "Obst, Gemüse, Fleisch, Käse und Fisch — das ist der Warenkern des Wochenmarktes. Wir wollen versuchen, diese Positionen auch zu besetzen", sagt Friedrich Holzhauer, Prokurist der Marktgilde, zu den Ideen der Genossenschaft. "Denn die Leute wollen alles an einem Ort und nicht für den Fisch noch einmal weitere Wege fahren."

Den Standort Bahnhofstraße hält Holzhauer für attraktiv. "Ich bin zuversichtlich, dass es dort gut laufen wird", sagt der Prokurist. Sein Unternehmen betreibt deutschlandweit etwa 125 Marktstandorte. Kleine, mit fünf bis sechs Händlern, aber auch große, wie den in Dresden mit mehr als 100 Ständen. "Aber egal, ob kleiner oder großer Markt. Wir wollen die Qualität hochhalten und gute Händler nach Hückeswagen bekommen", sagt Holzhauer. Das steigere die Qualität des gesamten Marktes.

Bei seiner Suche ist er schon fündig geworden: Ein Scherenschleifer wird den Markt künftig einmal im Monat besuchen. Auch ein Feinkosthändler soll ab März Teil des Wochenmarktportfolios werden. "Wir suchen nach neuen Händlern und vor allem auch nach neuen Produkten", sagt Holzhauer. Möglich ist auch, dass bald ein Bio-Händler Teil der Marktlandschaft wird. "Aber zunächst müssen wir die ersten Entwicklungen abwarten", sagt Kirch. "Dann werden wir sehen, wie wir den Markt verbessern können." Ausgeschlossen sei ebenfalls nicht, dass der Markt in Zukunft an einen anderen Ort verlegt wird. Aber noch ist das Zukunftsmusik.

Die wichtigste Nachricht für die Händler: Die Standgebühren will die Marktgilde nur "moderat anpassen", sagt Holzhauer, der sich mit genaueren Angaben aber zurückhält. Nach seiner Auskunft plant die Marktgilde aber die Einführung von Saisonpreisen. Das heißt, dass der Stellplatz in der Nebensaison weniger kostet als in der Hauptsaison.

Über die nahe Zukunft dürften sich indes auch die Einzelhändler in der Innenstadt freuen, sagte Holzhauer. "Wir haben Befragungsstudien durchgeführt, die ergeben haben, dass 40 Prozent der Marktbesucher auch die umliegenden Geschäfte besuchen."

(RP)
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