Sternenreiterhof in Ratheim Kinder mit und ohne Handicap machen Theater

Ratheim · Der Gebrüder-Grimm-Märchenklassiker „Jorinde und Joringel“ wird am Samstag, 13. August, und am Sonntag, 14. August, jeweils um 15 Uhr aufgeführt. Der Eintritt ist frei, Kuchenspenden sind erwünscht.

 Therapeutisches Reiten für Kinder mit und ohne Handicap bietet Ruth Adams auf ihrem Hof in Krickelberg bei Ratheim an.

Therapeutisches Reiten für Kinder mit und ohne Handicap bietet Ruth Adams auf ihrem Hof in Krickelberg bei Ratheim an.

Foto: Renate Resch

Sie freut sich auf die Montage, wenn ihre Reitstunden auf dem Sternenreiterhof stattfinden. Bei Reittherapeutin Ruth Adams lernt die achtjährige Hazal Mat aber auch den richtigen Umgang mit dem großen Pferd. Und: wie wichtig es ist, gleichaltrige Kinder mit Handicap als gleichwertig zu betrachten. Deshalb hat sie sich zusammen mit ihrer Mutter Güldenur Genc-Mat ganz bewusst für das Angebot auf dem Sternenreiterhof im Ratheimer Ortsteil Krickelberg entschieden.

„Hier werden die individuellen Bedürfnisse sehr gut berücksichtigt“, hat ihre Mutter schnell festgestellt, seit Hazal vor zwei Jahren den Wunsch äußerte, gerne Reiten lernen zu wollen. Die Leitende Oberärztin der Mönchengladbacher LVR-Klinik findet Ruth Adams‘ außergewöhnliches Konzept gut, freut sich schon auf die nächste Theateraufführung nach der langen Corona-Zwangspause, an der ihre Tochter beteiligt sein wird. Der Gebrüder-Grimm-Märchenklassiker „Jorinde und Joringel“ wird am Samstag, 13. August, und am Sonntag, 14. August, jeweils um 15 Uhr aufgeführt. Der Eintritt ist frei, Kuchenspenden sind erwünscht.

Die jungen Nachwuchsdarsteller fiebern schon jetzt der imposanten Freiluftaufführung entgegen, an der neben 14 Akteuren hoch zu Ross auch ein Vollblut-Araber, ein Island-Pferd sowie mehrere Shetland- und Connemara-Ponys beteiligt sind. Nur etwa zehn Prozent der pferdebegeisterten „Kunden“ bei Ruth Adams haben – wie Hazal – kein Handicap.

Nach der fantasievollen Dschungelbuch-Inszenierung war im Jahr 2019 erst mal Schluss mit den regelmäßigen Theaterproben. Hazal Mat, Reittherapeutin Ruth Adams und die jungen Darsteller freuen sich darüber, dass es endlich weitergeht. Sie erzählen die Geschichte der bösen Zauberin, die in einem Schloss mitten im Wald wohnt und Tiere anlockt, um sie zu schlachten.

Wer dem Schloss zu nahe kommt, kann sich nicht mehr bewegen. Junge Frauen verwandelt sie in Nachtigallen, die sie im Schloss aufbewahrt, junge Männer werden zu Stein.

Jorinde und Joringel sind ein junges Liebespaar, das versehentlich in die Nähe des Schlosses kommt. Auch Jorinde wird zur Nachtigall, und während Joringel sich nicht mehr bewegen kann, fängt die bösartige Hexe sie ein und nimmt sie mit sich fort. Joringel fleht sie an, sie freizulassen, aber sie lässt sich nicht erweichen. Joringel verbringt lange Zeit in der Fremde als Schäfer und läuft oft um das Schloss herum. Dann träumt er von einer blutroten Blume mit einer Perle in der Mitte. Er wandert neun Tage und findet die Blume morgens mit einem Tautropfen in der Mitte. Dagegen ist die Hexe machtlos, obwohl sie Gift und Galle spuckt.

Bei der Reitfreizeit wird das neue Stück intensiv geprobt. Ruth Adams wird wieder als Erzählerin im Einsatz sein und die traurige Geschichte von Jorinde und Joringel erzählen, die zum Schluss ein gutes Ende nimmt. Ihr Frühstück, das die beteiligten Mädchen und Jungen von zu Hause mitbringen, nehmen sie morgens gemeinsam im sogenannten „Ponypalast“ ein, der Unterbringungsmöglichkeit für die Tiere. Das Mittagessen wird während der Reitfreizeit immer frisch zubereitet.

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