RP-Serie Unser Wasser (5) Wasser satt aus dem Hahn - für nur 21 Cent pro Tag

Hilden · Eine vierköpfige Familie verbraucht rund 150 Kubikmeter Trinkwasser fürs Duschen, Spülen, Waschen, Kochen und die Toilettenspülung im Jahr und zahlt dafür etwas mehr als 300 Euro - also pro Person nur wenig mehr als 21 Cent am Tag. Wer bei diesem Beispiel noch nicht ins Staunen gerät, den mögen diese Zahlen überzeugen: 1000 Liter Mineralwasser kosten rund 400 Euro, das günstigste Wasser aus dem Supermarkt 127 Euro. Die gleiche Menge Trinkwasser gibt es von den Hildener Stadtwerken für 2,03 Euro.

 Eine vierköpfige Familie verbraucht etwa 150 Kubikmeter Wasser im Jahr.

Eine vierköpfige Familie verbraucht etwa 150 Kubikmeter Wasser im Jahr.

Foto: Markus von Offern

Ist Mineralwasser gesünder als Trinkwasser? "Nein", sagt Peter Hof, Centerleiter Netze bei den Stadtwerken. "Im Gegensatz zu Mineralwasser kann Trinkwasser sogar in beliebig großen Mengen getrunken werden. Mineralwasser wird mit sehr unterschiedlichen Mineralien angeboten. Für gesunde Menschen ist das kein Problem. Bei bestimmten Krankheiten wie Bluthochdruck sollte bei Mineralwasser aber auf einen niedrigen Natriumgehalt geachtet werden."

Der liegt laut der Trinkwasseranalyse 2013 im Hildener Trinkwasser bei 30,3 Milligramm pro Liter. Im Wasser der Haaner Felsenquelle ist mit 25 Milligramm weniger enthalten. Ein Wasser vom Discounter wirft dagegen 247 Milligramm in die Waagschale. Die Trinkwasserverordnung setzt den Grenzwert für Natrium bei 200 Milligramm pro Liter fest. Auch Babynahrung darf bedenkenlos mit Trinkwasser zubereitet werden. Entscheidend ist hierbei der Nitratwert. Der liegt im Hildener Trinkwasser bei 16,4 Milligramm pro Liter, von der Trinkwasserverordnung erlaubt sind 50 Milligramm. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt als Obergrenze für Säuglingsnahrung 25 Milligramm pro Liter als Obergrenze. Aufdrucke auf Etiketten von Handelsflaschen dürfen den Hinweis enthalten, wenn das Wasser weniger als 10Milligramm Nitrat pro Liter enthält. Trinkwasser muss auch nicht abgekocht werden. "Um stets frisches Trinkwasser zu verwenden, lassen Sie das Wasser zunächst einen Moment lang ablaufen, bis es merklich kühler ist. So fließt das abgestandene Wasser erst einmal weg und dann entnehmen Sie frisches Trinkwasser für Ihr Kind", beschreibt der Centerleiter das Handling.

Trinkwasser aus der Leitung muss auch nicht gefiltert werden. Es kann so, wie es aus der Leitung kommt, getrunken werden. "Für die Gesundheit bringt gefiltertes Wasser keine Verbesserung", erklärt Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke. Wer sich trotzdem für den Einbau eines Filters entscheidet, sollte nur einen mit DVGW-Zulassung verwenden. Beachtet werden sollte, dass Wasserfilter gut gepflegt werden müssen. Filter, die nur zeitweilig verwendet werden, könnten verkeimen. "Lassen Sie das Wasser lieber so, wie wir es liefern", rät Peter Hof.

Die Wasserhärte in Hilden liegt mit 11 Grad deutscher Härte in einem mittleren Bereich. Das ist entscheidend für die Dosierung von Wasch- und Reinigungsmitteln. Hinweise dazu finden sich auf der Verpackung.

Wer exakt wissen möchte, welche Inhaltsstoffe im Trinkwasser sind, kann die Trinkwasseranalyse auf der Homepage der Stadtwerke (www.stadtwerk-hilden.de) unter dem Punkt "Netze" und "Trinkwassernetz" einsehen und zum Ausdrucken herunterladen.

(RP)
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