Hilden Seit 25 Jahren Treffpunkt für Menschen

Donnerstags von 10 bis 11.30 Uhr wird der Pfarrsaal St. Konrad zum Treffpunkt. Seit der Gründung gab es manchen Wandel.

 Hannelore Lappe organisiert das beliebte Marktcafé St. Konrad von Anfang an. Das Café ist offen für alle.

Hannelore Lappe organisiert das beliebte Marktcafé St. Konrad von Anfang an. Das Café ist offen für alle.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Angefangen hat alles im Jahr 1994. Damals kam in der kfd (Katholische Frauen Deutschland) der Gemeinde St. Konrad die Idee auf, ein Café einzurichten. „Wir wurden immer wieder von Menschen angesprochen, die einsam waren“, erinnert sich Hannelore Lappe zurück. „Sie wollten sich gerne treffen, viele konnten es sich nicht leisten, immer in ein Café zu gehen.“ Zuerst brauchte es natürlich einen passenden Raum für den neuen Treffpunkt. „Wir hatten am Anfang keinen Platz“, sagt Lappe. Dann kam man mit der Gemeinde überein, den Pfarrsaal von St. Konrad zu nutzen.

Ein Termin wurde festgelegt, der mit der Öffnung der Pfarrbücherei, der Frauenmesse in der St. Konrad-Kirche sowie dem Markt zusammenfiel. Aus diesem Grund bekam das Café, das jeden Donnerstag von 10 bis 11:30 Uhr geöffnet ist, den treffenden Namen „Marktcafé“. So begann das Café als ein Treffpunkt für einsame Menschen. „Die Tafel wurde immer länger“, so Hannelore Lappe. Die Menschen unterhielten sich, kümmerten sich umeinander. „Doch sie wurden alle immer älter und dann krank.“

So verlor sich der Charakter eines Treffpunkts für Einsame und das Marktcafé bekam ein völlig neues Gesicht. „Es kamen viele Mütter mit kleinen Kindern“, erzählt Lappe, „denn damals gab es noch keine Kita-Plätze für die Unter-3-Jährigen.“ Die Kinder spielten im großen Saal, während die Mütter sich austauschten. „Das war auch eine schöne Zeit.“

Doch wieder änderte sich das Publikum. „Heute ist das Marktcafé überwiegend ein Treffpunkt für die kfd-Frauen“, erklärt Hannelore Lappe. „Wir schauen nacheinander, sehen, wer krank ist, und feiern unseren Geburtstag hier.“ Einmal im Monat kommt Ursula Breuer mit einem Blutdruckmessgerät. „Ich war Leiterin der Caritas-Pflegestation“, erklärt sie. Nun bietet sie den Frauen an, ihnen den Blutdruck zu messen. „Das wird sehr gerne angenommen“, freut sie sich.

Angelika Stumpf kommt gerne zum Marktcafé. „Wir sind vor sieben Jahren hierhergezogen“, erzählt die kfd-Frau. „Wenn ich irgendwohin komme, wo ich niemanden kenne, gehe ich zuerst zu den kfd-Frauen.“ Sie erfuhr vom Marktcafé. „Seitdem komme ich hierher.“ Viele nette Frauen habe sie kennengelernt. „Es ist lustig und schön, ein gutes Miteinander“, erzählt sie, „und gute Gespräche sind hier möglich.“

Auch Veronika Tölle genießt den Austausch. „Wir kennen uns alle“, sagt sie, „man kann sich wunderbar unterhalten, findet viele Freundinnen.“ Seit 20 Jahren betreut Veronika Tölle den Eine-Welt-Verkauf auch im Marktcafé. Ihr ist dieser Treffpunkt wichtig. „Ich möchte, dass dies hier erhalten bleibt“, betont sie, „weil es für die Frauen ein Anlaufpunkt ist.“ Außerdem gefällt ihr die Arbeit. Immer drei Helferinnen betreuen abwechselnd das preiswerte Frühstücksbüffet. „Es waren immer Helferinnen da“, sagt Hannelore Lappe. Da alle ehrenamtlich arbeiten, kommen im Jahr 600 bis 800 Euro Gewinn zusammen, die an wohltätige Zwecke, wie das Franziskus-Hospiz oder die Hospizbewegung Hilden gespendet werden. Das Marktcafé ist offen für alle, wie Hannelore Lappe betont: „Jeder kann kommen.“

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