Hilden Schüler setzen ein Zeichen für Toleranz

Hilden · Mit einer Aktion in der großen Pause protestierte das Evangelische Schulzentrum gegen Rassismus und Terror.

 An der Aktion auf dem Hof beteiligten sich die Schüler aller drei Schulen.

An der Aktion auf dem Hof beteiligten sich die Schüler aller drei Schulen.

Foto: Beindorf-Wagner

Es kommt Aarawi Santhakumar ganz selbstverständlich von den Lippen: "Wir sind ja eine Schule ohne Rassismus", sagt die Schulsprecherin des Bonhoeffer-Gymnasiums. Deswegen hat sie - gemeinsam mit den Schulsprechern der Fliedner-Realschule und zwei Lehrern - die Idee gehabt, dieses Selbstverständnis ihrer Schule in eine Aktion münden zu lassen. Gestern in der großen Pause versammelten sich alle 1500 Schüler des Evangelischen Schulzentrums, alle Lehrer und Mitarbeiter auf dem Hof, um ein Zeichen zu setzen für Menschlichkeit und Miteinander, gegen Intoleranz und Rassismus. Auslöser waren die Terrorakte von Paris.

Einzelne Buchstaben, ausgedruckt auf Zettel, formten sich zu den Wörtern "Vielfalt" und "Toleranz" sowie zum Leitspruch "Aus vielen wird eins". Zu diesen "wichtigen Leitlinien solltet ihr stehen", sagte Florian Ungermann, stellvertretender Schulsprecher der Realschule, spontan ins Mikro. Damit ist den Schülern eine öffentliche Reaktion auf die Ereignisse von Paris, auf die Ermordung von Satirikern und Redakteuren, gelungen - die erste in Hilden und dem gesamten Südkreis überhaupt.

 Die Schulsprecher Aarawi Santhakumar und Florian Ungermann mit den SV-Lehrern Will Hammelrath und Silke Przemuhs (v. links)

Die Schulsprecher Aarawi Santhakumar und Florian Ungermann mit den SV-Lehrern Will Hammelrath und Silke Przemuhs (v. links)

Foto: Ralph Matzerath

"Uns ist es ein Anliegen, den Dialog mit anderen Glaubensrichtungen nicht zu beenden", sagt Lehrer Will Hammelrath, der die Aktion mit organisiert hat. "Wir sagen: Gerade jetzt gemeinsam!" Seine Kollegin Silke Przemuhs bestätigt den Gedanken: "Wir beschäftigen uns täglich mit den Vorkommnissen in Paris, Nigeria und anderswo." In Afrika war es zu Protesten gegen Karikaturen gekommen, die in Straßenschlachten endeten und zehn Menschen das Leben kosteten. Im Unterricht haben die unterschiedlichen Jahrgänge über die Ereignisse gesprochen, "allerdings mit den fünften Klassen auf einem einfacheren, kindlicheren Niveau", erzählt Guedo Wandrey, Leiter der Evangelischen Gesamtschule, die erst im vergangenen Sommer gestartet ist und deswegen bisher nur fünfte Klassen ohne Schülervertretung hat. Die zehnten Klassen des Bonni dagegen waren in die Planungen für die Aktion eingebunden und fanden sie "richtig", wie etwa die Schüler Jonas und Tom.

Jonas hat die Lautsprecher-Anlage aufgebaut, die Aarawi für ihre kurze Ansprache nutzte: Viele Menschen, eine Menschheit so die Botschaft.

(RP)
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