Hilden Kunstsammler Kerschgens ist H6-Jahreskünstler

Hilden · Die Ausstellung von Peter Kreschgens "Bandbreite - der 4. Einblick in die Sammlung Ideenspeicher" wurde für Hilden zusammengestellt.

Auf den ersten Blick schon herrscht Harmonie - trotz aller darstellerischen Unterschiede in dieser immerhin 190 Exponate starken Ausstellung, in der 50 internationale Künstler vertreten sind. Der Sammler Peter Kerschgens wurde zum "H6-Jahreskünstler 2015" ernannt und präsentierte zur Vernissage am Samstag persönlich seine "Bandbreite - der 4. Einblick in die Sammlung Ideenspeicher".

Zum ersten Mal wurde vom Verein Haus Hildener Künstler ein Sammler ausgezeichnet. Kerschgens betreibt seit vielen Jahren am Niederrhein ein privates Kunstarchiv, das mittlerweile zwei Häuser füllt. Von der Vielfalt der Sammlung, die von Kunstkatalogen über Drucke bis hin zu Zeichnungen vielschichtige Informationen aus allen Bereichen der bildenden Kunst umfasst, zeigte sich auch Bürgermeisterin Birgit Alkenings bei der Eröffnung begeistert. Aus mehreren tausend Arbeiten hat Peter Kerschgens eine Auswahl für Hilden getroffen: "Auch bei dieser Präsentation aus dem Ideenspeicher handelt es sich um neue Arbeiten aus dem Fundus." In dem befinden sich Zeichnungen, Aquarelle, Mischtechniken und Collagen.

Kerschgens, der in Benrath aufs Gymnasium ging und in Köln studierte, überzeugt mit seiner Auswahl. In einheitlich hellen Holzrahmen hängt in "Petersburger Hängung" zusammen, was gar nicht zusammen gehört. Und wer genau hinsieht, sich auf Thema, Linienführung oder Farbgebung einlässt, findet manchmal auch ohne Namensnennung eine zweite Arbeit eines Künstler im selben "Großraum" an der Wand. Kerschgens nennt das "demokratisch, weil keine Zeichnung eine andere erschlägt". Im Gegenteil. Es entstehen Gesamtkunstwerke, das Hinschauen lohnt sich. Etwa das grafische, kleinformatige Rot-Schwarz-Grau einer Doris Tsangaris. Oder diese romantisch zarten Striche von Helga Regenstein. Ihr und dem Künstlerkollegen Theo Elfrink gibt der Sammler besondere Ehre, da sie kürzlich verstarben. Elfrinks großformatige Natur-Abstraktionen sind ebenso sehenswert wie die von Astrid Kauna Feuser, die den Betrachter in eine exotische Welt (inklusive Kollage) zur "Dschungelparty" entführt.

Die sehenswerte Ausstellung ist bis zum 1. Februar geöffnet. Außerdem stellt Peter Kerschgens am Samstag, 24. Januar, um 17 Uhr sein Kunstarchiv in Wort und Bild im H6 persönlich vor.

(RP)
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