Hilden/Haan Hier können Fußball-Fans feiern

Hilden/Haan · Am 10. Juni beginnt die Fußball-Europameisterschaft. Späte Übertragungstermine machen Public Viewing aber für einige Gastwirte unattraktiv.

 Bei der letzten Fußball-WM bot die evangelische Gemeinde Publik Viewing im Gemeindesaal an der St.-Konrad-Allee an.

Bei der letzten Fußball-WM bot die evangelische Gemeinde Publik Viewing im Gemeindesaal an der St.-Konrad-Allee an.

Foto: Olaf Staschik

Ute Lorenz, zuständig für die Jugendarbeit beim CVJM in Haan, schüttelt den Kopf. "Wir sind uns selbst noch nicht ganz schlüssig", sagt sie. Anders als zur Weltmeisterschaft wird der CVJM wohl zur EM kein Public Viewing anbieten. "Die Spiele liegen ungünstig. Der Anpfiff ist unter der Woche recht spät. Das ist für Jugendliche, die am nächsten Tag zur Schule müssen, nicht machbar", sagt sie.

Rudelgucken zur Europameisterschaft? Geht es nach den Gastwirten, so ist die Begeisterung für das Ereignis in diesem Jahr gedämpft. Die EM beginnt am Freitag, 10. Juni. Das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft ist am Sonntag, 12. Juni, 21 Uhr. Viele weitere Spiele der Vorrunde und der Achtel-, Viertel- und Halb-Finalspiele werden zu diesem Zeitpunkt angepfiffen. Das ist wochentags für Schüler und Berufstätige oft zu spät. So plant das "Becherhus", beliebter Treffpunkt in Haan, dieses Jahr beispielsweise keine besondere Veranstaltung.

Andere hingegen hoffen dennoch auf verstärktes Publikumsinteresse. Das "Brauhaus zum Dom" an der Walder Straße in Haan will zwei Bildschirme aufstellen und feilt noch an der Speisen- und Getränkeauswahl. Auch das Restaurant "Mylos" an der Vohwinkeler Straße in Gruiten stellt eine Großleinwand auf und bietet Bewirtung im Zelt mit Bier vom Fass. In Hilden ist die "Sandbar", Giesenheide 400, mit am Start. Das Team will eine mit 15 Quadratmetern extra große LED-Leinwand und je nach Publikumsinteresse womöglich auch noch weitere Fernseher aufstellen.

Durchaus ein Wagnis, denn "das Public Viewing wird sich bei uns zum Teil unter freiem Himmel abspielen", sagt Betreiber Carsten Windmann. "Das ist total wetterabhängig." Und der Blick aus dem Fenster stimmte ihn gestern Nachmittag angesichts strömenden Regens nicht gerade hoffnungsfroh.

Da gibt sich Benjamin Arnold schon zuversichtlicher. Seine Veranstaltung ist die wohl größte in Hilden und Haan: Bis zu 400 Besucher werden im "Area 51" an der Furtwänglerstraße erwartet, wenn die "FanArena" ihre Tore öffnet. Arnold hatte die Veranstaltung bislang in einer Industriebrache an der Herderstraße organisiert. Der Standort wird jetzt jedoch von der Stadt Hilden als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Also galt es, eine Alternative zu suchen. Nachdem Arnold das "Area 51" bereits zwei mal erfolgreich als Ort für die Veranstaltungsreihe "Hilden feiert" genutzt hatte, lag es nahe, auch das Public Viewing dort anzubieten. Zwei Großleinwände werden aufgebaut, eine davon in einem eigens eingerichteten Biergarten. Los geht's am 12. Juni, Einlass ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Und wie finanziert sich die Veranstaltung? "Ausschließlich über den Getränkeverkauf", erläutert Arnold. Denn die Speisenauswahl ist übersichtlich: Es gibt die beliebte "Stadion"-Grillwurst. "Mehr möchten die Gäste auch nicht haben. Wenn die um 21 Uhr kommen, haben sie meistens schon zu Hause gegessen", weiß Arnold.

(RP)
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