Kirchenmusik in Hilden Cantus Dei gibt ein Benefizkonzert zum Jubiläum

Hilden · Der Kirchenchor feiert am Samstag sein 150-jähriges Bestehen. Zum runden Geburtstag singt der Chor in der St. Jacobus – und hofft auf ein paar neue Mitglieder.

Gut vorbereitet: Auf viele Chorproben folgt am Samstag das Konzert in der Kirche St. Jacobus.

Gut vorbereitet: Auf viele Chorproben folgt am Samstag das Konzert in der Kirche St. Jacobus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit einem gut einstündigen Benefizkonzert feiert der Kirchenchor Cantus Dei am Samstag, 6. Mai, sein 150-jähriges Bestehen. Unterstützung bekommen die Sänger von Cellist Frieser Ziemendorf und Kirchenmusiker Frederik Punsmann am Klavier.

Die Anfänge des Chores reichen bis in das Jahr 1873 zurück, als sich insgesamt acht Männer dazu entschlossen, einen Kirchenchor unter dem Namen Männergesangverein Liedertafel zu Hilden zu gründen. Die ersten Proben fanden noch im Wohnzimmer das damaligen Leiters Max Koch statt. Schon nach wenigen Wochen stieg die Anzahl der Mitglieder auf 24 an. An eine Probe im Wohnzimmer war aus Platzgründen nicht mehr zu denken. Schnell wechselte die Gemeinschaft in einen Raum der Katholischen Schule in der damaligen Hauptstraße. „Dass der Chor damals nur aus Männern bestand, war zu der damaligen Zeit in der Gesellschaft üblich“, erklärt der heutige Chorleiter Michael Krebs. Erste Lockerungen der Regel gab es erst 1927, als man gelegentlich mit dem katholischen Damenchor der Gemeinde zusammen die Messen sang. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg verschmolzen die beiden Chöre zu einem, der ab 1947 dann unter dem Namen Kirchenchor Cäcilia an St. Jacobus Hilden in Erscheinung trat.

Gut 75 Jahre später ist die Aufteilung der Geschlechter eine andere. Der Chor, der sich 2013 den Namen „Cantus Die“ (frei übersetzt: zu Ehren Gottes) gab, hat sogar Probleme, alle Stimmen im ausreichenden Maße zu besetzen. Zwar gibt es insgesamt gut 30 aktive Mitglieder zwischen 20 und 80 Jahren, jedoch fehlt es aktuell besonders an Männern. „Wir singen das bevorstehende Jubiläumskonzert jetzt dreistimmig, auch weil wir zu wenig Männer haben“, erklärt Michael Krebs, der seit 2019 den Chor leitet.

Es ist die erste große Vorstellung unter seiner Führung. Vorher hat der Chor hauptsächlich auf vierstimmige Stücke zurückgegriffen. Dass jetzt eine weniger vertreten ist, sieht Krebs jedoch als Chance. „Das gibt uns die Möglichkeit, auf ein anderes Repertoire zurückzugreifen. Wir haben jetzt viel Chormusik aus den USA im Programm. Das bringt eine nie dagewesene Klangfarbe in das Konzert.“ Von der Umstellung erhofft sich Krebs auch eine gewisse Attraktivität für potentielle Neumitglieder. „Wir wollen die Leute mit unserer Musik in der Lebenswirklichkeit abholen. Wenn wir in der Zukunft mit dem Chor Bestand haben wollen, dann müssen wir uns auch der Zeit anpassen“, erklärt der studierte Kirchenmusiker.

Die Besucher können sich am Samstag auf ein lebendiges und abwechslungsreiches Konzert freuen. Im Mittelpunkt steht die in den 90er-Jahren komponierte Missa Festiva von John Leavitt. Die anspruchsvollen fünf Sätze des Komponisten umfassen Anspielungen auf Epochen von der Gregorianik bis zur Gegenwart. Außerdem tragen die Sänger im weiteren Verlauf das Stück „The Wind beneath my Wings“ vor, welches allen voran durch den Disneyfilm „Die Eiskönigin“ bekannt wurde. „Dass wir zeitgenössische Musik mit aufgenommen haben, ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich bin mir sicher, dass das Publikum viel Freude damit haben wird“, sagt das langjährige Chormitglied Gabriela Holtkamp.

Beginn der Vorstellung, die im Rahmen der Konzertreihe „Hast du Töne“ stattfindet, ist um 18 Uhr in der Sankt-Jacobus-Kirche. Der Eintritt ist frei. Nach dem Auftritt wird um Spenden für das Café K gebeten, das ärmere Menschen in Hilden mit Essen und Beratungsangeboten unterstützt. Außerdem freut sich der Chor nach dem Konzert auf einen gemeinsamen Umtrunk im Atrium der Gemeinde.

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