Hilden/Haan Ausbildung: Hilden und Haan kooperieren

Hilden/Haan · Erstmals arbeiten die Nachbarstädte beim Thema Ausbildung zusammen: 2014 wollen sie gemeinsam ein Lehrstellenforum anbieten.

700 teilnehmende Schüler, 70 ausstellende Unternehmen und 200 freie Ausbildungsplätze — das war die eindrucksvolle Bilanz der zweiten Hildener Ausbildungsbörse vom vergangenen Jahr. In diesem Jahr könnten sich diese Zahlen womöglich noch vergrößern: Erstmals wollen die Städte Hilden und Haan miteinander kooperieren und bieten die dritte Ausbildungsbörse als gemeinsames Projekt an. Gestern stellten die Bürgermeister Horst Thiele (Hilden), Knut vom Bovert (Haan) sowie die Wirtschaftsförderer Elmar Jünemann (Haan) und Peter Heinz (Hilden) ihre Idee bei einem Pressegespräch auf dem ehemaligen Gelände des Segelflugplatzes vor, das fast an der Stadtgrenze liegt.

Künftig ist geplant, die Ausbildungsbörse auch für Haaner Betriebe und Jugendliche zu öffnen. Haaner und Hildener Firmen können sich am Samstag, 10. Mai, von 9 bis 14.30 Uhr im Evangelischen Schulzentrum an der Gerresheimer Straße mit Informationsständen als potenzielle Arbeitgeber präsentieren und nach interessiertem Nachwuchs Ausschau halten.

In Briefen wollen die Stadtverwaltungen ab sofort Firmen, Schulen und Verbände über diese Möglichkeit informieren und so um Teilnehmer werben. "Man erreicht damit eine gewisse Größe, die interessant ist", erläutert Hildens Wirtschaftsförderer Heinze die Vorteile der Zusammenarbeit, Das sei auch für die Jugendlichen wichtig, "denn sie wissen gar nicht, wie breit gefächert das Angebot an Ausbildungsplätzen vor Ort ist", sagt Hildens Bürgermeister Thiele. Viele junge Menschen würden daher jenseits von Hilden und Haan ihre berufliche Laufbahn beginnen — und nicht mehr zurückkehren. Das soll sich ändern: "Ich will von dem Gedanken weg, sich gegenseitig die Leute abzuwerben", sagte Haans Bürgermeister vom Bovert zur vermeintlichen Konkurrenzsituation von Hilden und Haan. "Wir wollen das regional sehen", betonen beide Stadtoberhäupter.

Die Kooperation schließt auch eine Lücke in Haan, die durch Beendigung des Engagements des Vereins Praktikums- und Lernpartnerbörse (kurz P-u-L) entstanden ist. Zehn Jahre lang wirkte er als Bindeglied zwischen Schulen und Unternehmen. Nach wie vor läuft der von P-u-L initiierte Berufsparcours, was die Verantwortlichen als Vorteil sehen: "Dann gibt es künftig eben zwei Veranstaltungen, eine im Frühjahr und eine im Herbst."

Angesprochen sind mit der Ausbildungsbörse Schüler der Jahrgänge neun bis zwölf sowie des Berufskollegs. Sie können sich über das Internet zu Beratungsterminen anmelden. So erhalten die Veranstalter zugleich einen Überblick darüber, ob die Börse auch von Haaner Jugendlichen angenommen wird. Dabei zeigen sich die Wirtschaftsförderer zuversichtlich: "Die Jugendlichen sind flexibel." Neben der Ausbildungsbörse sollen auch ein Elternabend zum Thema Ausbildung und Duales Studium am 5. Mai sowie eine Informationsveranstaltung zum Thema Ausbildung für Arbeitgeber angeboten werden, die jedoch noch nicht terminiert ist. "Ein erstes zartes Pflänzchen" wachse durch die Kooperation so heran, das durchaus noch wachsen solle.

(RP)
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