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Haan Ein Ort zum Gedenken an Sternenkinder

Für Haan ist aktuell kein Sternenkinderfeld in Planung. Eine Andacht für verstorbenen Kinder erfolgt am Weltgedenktag im Dezember.

 So sieht das Sternenkinderfelt in Hilden aus, die Umrisse zeigen eine Sternschnuppe. Im Bild: Steinmetz-Meister Hartmut Hegener.

So sieht das Sternenkinderfelt in Hilden aus, die Umrisse zeigen eine Sternschnuppe. Im Bild: Steinmetz-Meister Hartmut Hegener.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wenn das schönste Erlebnis im Leben zum tragischsten wird: Sternenkinder sind un- oder totgeborene Kinder beziehungsweise Neugeborene, die bald nach der Geburt sterben. Das Thema ist in der heutigen Gesellschaft noch tabuisiert, doch mit kleinen Schritten wird auch dieses Tabu gebrochen. So ist das alljährliche „Weltweite Kerzenleuchten“ eine Aktion zum Gedenken an alle verstorbenen Kinder.

Der Weltgedenktag erfolgt immer am zweiten Sonntag im Dezember. Auch die Haaner evangelische Kirchengemeinde möchte diesen trostreichen Gedanken des Erinnerns an ungeborene und totgeborene Kinder aufgreifen, wie die Presbyter Bernd Zippert und Gabriele Haage vom Gemeinde-Ausschuss für das Friedhofswesen berichten. In einer Andacht wird Pfarrer Frank Blankenstein am Sonntag, 8. Dezember, ab 18 Uhr in der Friedhofskapelle des evangelischen Friedhofs, Alleestraße, dieses Welttages der verstorbenen Kinder gedenken. Dazu sind alle Menschen eingeladen, die ein solches Sternenkind im Laufe ihres Lebens verlieren mussten. „An diesem Abend haben wir auch einen Ansprechpartner für Betroffene vor Ort“, informiert Zippert.

Im vergangenen Jahr wurde auf dem Hildener Südfriedhof das Sternkinderfeld angelegt – eine Grabstätte an der nach stillen Geburten eine würdig Bestattung abgehalten wird. Für Haan sei ein ähnliches Projekt allerdings aktuell nicht geplant, berichtet Torsten Rekindt, Amtsleiter der Bauverwaltung. Anfragen in diese Richtung kamen bisher nicht vor. Ferner erklärt Rekindt, dass keine konkreten Zahlen für Sternenkinder in Haan vorliegen, weil die Stadt keine eigene Geburtenstation hat. Das weiß auch Presbyter Zippert. Er verweist auf die Möglichkeit, Sternenkinder in Kindergräbern zu bestatten. Gleichwohl, so Zippert, begrüße der Friedhofsausschuss den Gedanken eines Sternenkinderfeldes. Allerdings fehle der nötige Platz. „Generell ist die Idee aber gut“, findet Zippert, der künftig an einer Umsetzung arbeiten möchte.

Um weiter für das Thema zu sensibiliseren, leitet Pfarrer Frank Blankenstein die Andacht am Weltgedenktag. Zudem spricht er sich für ein Sternenkinderfeld aus: „Manche Menschen brauchen einen solchen Ort – ihn zu schaffen, ist eine wichtige und lobenswerte Aufgabe.“

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