Haan Jugendcafé schließt nach dreieinhalb Jahren

Haan · Für viele Jugendliche war die Einrichtung an der Kaiserstraße ein wichtiger Anlaufpunkt – Ende des Monats ist nun allerdings Schluss.

 Lisa Lohmann, Armin Kirchhoff, Anna Lisa Marienfeld, Fabian Ber und Meike Lukat auf der längsten Bank Haans – direkt vor dem JuCa.

Lisa Lohmann, Armin Kirchhoff, Anna Lisa Marienfeld, Fabian Ber und Meike Lukat auf der längsten Bank Haans – direkt vor dem JuCa.

Foto: rp/Jugendcafé Haan

Teilnehmer schilderten die Sitzung als ausgesprochen emotional. Kein Wunder: Immerhin galt es, das Ende einer Ära zu beschließen. Dreieinhalb Jahre nach seiner Eröffnung macht das Jugendcafé Haan an der Kaiserstraße 55 seine Pforten Ende Oktober wieder dicht. Davon betroffen sind 65 Ehrenamtliche und jede Menge Besucher.

Am Ende gab es offenbar keine andere Wahl mehr: „Wir mussten mit dem Ablauf des dreijährigen Mietvertrags des JuCa zum 31.Oktober eine Entscheidung treffen für die nächsten Jahre“, berichteten die Vorstandsmitglieder Anette Braun-Kohl und Meike Lukat, „und die Entscheidung, dass es das JuCa so nicht mehr geben wird, trafen die Jugendlichen und Erwachsenen einstimmig bereits Ende April.“

Das bedeutet, man war vorbereitet, was die Teilnehmer der Versammlung natürlich dennoch nicht weniger traurig stimmte. Aus den Reihen des Jugendvorstands hatte es denn auch die Idee gegeben, mit einem neuen Konzept und Kooperationspartnern ein „Begegnungscafé für Haan“ entstehen zu lassen – einen Tag JuCa, einen Tag Flüchtlingscafé, ein Tag Seniorentreff mit Smart Help und einiges mehr.

In den letzten Monaten seien zahlreiche Gespräche geführt worden, mit der Stadt Haan, der Arbeiterwohlfahrt, der Kleiderkammer, den Aktiven des Flüchtlingscafé, um einige von vielen zu nennen. Letztlich habe sich das alles aber nicht realisieren lassen, stellten die Teilnehmer der Sitzung fest.

„Dass wir so lange darüber diskutieren, ob es noch anders weiter geht, zeigt, dass unser Herz daran hängt, aber ich kann nicht mehr Zeit einbringen“, brachte Roxy Zambon, eine der aktiven Ehrenamtlerinnen des Jugendvorstands die Situation auf den Punkt. Ihre Vorstandskollegin Tessa Lukat formulierte es ähnlich: „Im nächsten Jahr fange auch ich mit der Ausbildung an und muss nun für die Abschlussprüfungen lernen“, sagte sie. Da bleibe nebenher nicht mehr viel Zeit. Viele der Jugendlichen, die am 6. November 2016 bei der Eröffnung dabei waren, haben bereits Schule und Ausbildung beendet oder studieren.

Dabei hatte der Besucherandrang zum Auftakt seinerzeit alle Erwartungen übertroffen. Die Jugendlichen hinter der Theke kamen mit den ersten Bestellungen kaum noch hinterher. Vor der Ausgabe, hinter der schmackhaft belegte Brötchen, Muffins und verschiedene Kuchen auf hungrige Gäste warteten, bildete sich eine lange Schlange, die bis nach draußen reichte. Viele lugten neugierig durch die kleinen mit dezenten Lichterketten umrahmten Fenster. Sie wollten einen ersten Blick aufs neu gestaltete, noch schlichte Interieur erhaschen, aber auch die Junggastronomen während des Hochbetriebs beobachten.

Klein aber fein war das kleine Lokal im alten Fachwerkhaus, zentral gelegen, nur wenige Schritte hinter der Bushaltestelle Markt. Ein optimaler Ort für die Haaner Jugend, fand seinerzeit auch Roxy Zambon.

Vorbei. Nun heißt es: Abschied nehmen vom JuCa. Wer Teile des Inventars kaufen möchte, kann Anette Braun-Kohl anrufen (0170 7040832). Die Abschlussfeier mit gemeinsamem Pizzaessen für alle Ehrenamtler findet am Sonntag, 27. Oktober, um 17 Uhr statt.

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