Haan Bürger streiten über Haaner Sommer

haan · Seit Freitag gibt es im Netz eine Petition, die sich für den Erhalt des Freiluft-Events einsetzt. Es haben bereits 96 Personen unterschrieben.

 Haaner Sommer, sieben Wochen Strand im Häusermeer. Doch die Beschwerden von Anwohnern häufen sich offenbar. Die Helfer und Freunde des Haaner Sommers sind empört.

Haaner Sommer, sieben Wochen Strand im Häusermeer. Doch die Beschwerden von Anwohnern häufen sich offenbar. Die Helfer und Freunde des Haaner Sommers sind empört.

Foto: Guido Kraut

Grund für die Unterschriftensammlung, die die Haanerin Sandra Quinting ins Leben gerufen hat, sind Beschwerden gegen den Haaner Sommer wegen Lärmbelästigung. Anwohner hatten sich an die Stadt gewendet. „Unser Morgenteam wurde öfter angesprochen, Anwohner fühlten sich gestört“, bestätigt Joe Janny vom Haaner Sommer. „Das Morgenteam kümmert sich darum, dass vor Betriebsstart nicht nur der Strand sauber,  sondern auch die Rettungswege „möglichst sand- und scherbenfrei sind, damit sich die Kinder barfuß zwischen Brunnen und Strand bewegen können“, sagt Janny. „Ab sechs Uhr eigentlich okay“, findet Janny, die Müllabfuhr komme ja auch um sechs. Bis vor kurzem hat hier ein alter Traktor sauber gemacht – „eine schöne Erleichterung“, weiß der 54-Jährige. Auf geringer Stufe sei dieser auch nicht so laut – half aber nichts, die Beschwerden blieben. Nun kümmert sich ab 7.15 Uhr ein Fußtrupp um die Reinigung.

„Sehr offensiv“ scheinen die Sommer-Gegner vorzugehen, berichtet Quinting. Als sie von einer Unterschriften-Aktion gegen das Event hörte, hat sie reagiert, auch um die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen. Bisher hatte sie keine Erfahrung mit Online-Petitionen, die Webseite avaaz.org wurde ihr als erstes bei der Suche vorgeschlagen. Hier kann jeder in wenigen Schritten eine Petition zu einem ihm wichtigen Thema starten. Dass der Haaner Sommer wichtig für die Stadt ist, ist für Quinting ganz klar. „Ein tolles Angebot für die Haaner und ihre Kinder“, findet sie. Auch für diejenigen, die sich vielleicht „keinen Urlaub erlauben können und so einen Treffpunkt haben, der kostenfrei ist.“ Zudem könnten Kinder hier im Wasser des Brunnens planschen.

Auch kulturell habe der Strand in der Stadt einiges zu bieten. Da das „Sommer“-Programm in den meisten Fällen um 20 Uhr endet, sieht Janny hier kein Problem. „Die normale Nachtruhe beginnt ja erst um 22 Uhr.“ Für besondere Veranstaltungen in Abendstunden, wie etwa das „White Dinner“, hole man eine Ausnahmegenehmigung der Stadt ein. Für die Forderung nach zusätzlichen Toiletten am Strand hat Janny Verständnis, weist aber darauf hin, dass es sich hierbei um eine „finanzielle Frage“ handele. Ein Toilettenwagen, der sieben Wochen lang von einer Toilettenkraft betreut werde, sei einfach nicht drin. Zumal eine Kooperation besteht: Das Restaurant „Los Hermanos“ lässt Sommer-Besucher ohne Murren in seinen Sanitärbereich.

Generell laufe der aktuelle Haaner Sommer gut, Besuchereinbrüche habe es wegen des sehr heißen Wetters gegeben. „Und es fiel auf, dass die Leute wegen der Temperaturen später kamen“, erklärt Janny. Für die Zukunft sieht er die Altersstruktur der Mitarbeiter als größte Gefahr. „Wir brauchen neue Ehrenamtler.“ Lob hat er für spontane Helfer übrig, die auch mal „abends mit aufräumen, nachdem sie den Strand den ganzen Tag mitgenutzt haben.“

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