Grevenbroich Super-Wahltag kostet die Stadt über 100 000 Euro

Grevenbroich · Gleich vier Wahlen stehen am 25. Mai an. 562 Wahlhelfer und rund 200 000 Stimmzettel werden dafür benötigt.

In vielen Rathaus-Büros dürfte der 25. Mai ganz dick im Kalender angestrichen sein. An jenem Sonntag stehen gleich vier Wahlen an — fürs Europäische Parlament, für den Kreistag, Stadtrat sowie Integrationsrat. "Das bedeutet für uns einen erheblichen Aufwand", erklärt Mathias Claußen, Fachdienstleiter fürs Bürgerbüro und für Wahlen. Zusammen mit zwei Kollegen hält er bei der Organisation die Fäden in der Hand.

Klar ist: Der Wahltag wird teuer. "Bei getrennten Wahlen würden etwa 140 000 Euro an Kosten anfallen, durch die Zusammenlegung auf einen Termin erhoffen wir uns Einsparungen von 35 000 Euro", erklärt Stadtsprecher Andreas Sterken. Der Großteil der Kosten bleibt bei der Stadt hängen, lediglich für die Europawahl gebe es eine Erstattung.

Der Wahltag wird zudem eine Menge Papier verursachen. Rund 200 000 Stimmzettel müssen gedruckt werden. Insgesamt sind rund 51 000 Grevenbroicher zum Urnengang aufgerufen, die Wahlvorstände in den 50 Wahllokalen müssen sehr aufpassen: Nicht jeder Bürger kann nämlich überall sein Kreuzchen machen. Ein Beispiel: Für die Wahl zum EU-Parlament gilt ein Mindestalter von 18 Jahren, für die übrigen von 16 Jahren. Auch sonst ist viel zu beachten. Die Stadt hat deshalb die Wahlvorstände um einen auf neun Helfer vergrößert.

Die Einberufung hat diese Woche begonnen. Zur Vorsicht hat die Stadt 730 Bürger — mehr als an Wahlhelfern benötigt wird — angeschrieben, viele davon sind städtische Bedienstete oder arbeiten bei Sparkasse, AOK oder anderen Einrichtungen. "Die Stadt unterhält dafür eine Wahlhelfer-Datenbank, erläutert Claußen. "Wir freuen uns aber auch über Grevenbroicher, die sich selbst als Wahlhelfer melden — das ist gelebte Demokratie." Interessierte können sich unter der Rufnummer 02181 608324 melden. Wegen der "Vielschichtigkeit" der Aufgabe gibt's diesmal mehr Erfrischungsgeld: 35 statt 25 Euro.

Damit die Vorstände in den Lokalen nicht vier Wahlen auszählen müssen, werden sie entlastet. "Die Urnen für die Integrationswahl werden im Rathaus geleert und die Stimmzettel dort ausgezählt", erläutert Claußen. Das erledigt ein Vorstand, der zuvor die Briefwahl-Stimmzettel gezählt hat — die Stadt rechnet mit 11 000 Briefwählern.

(cso-)
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