Grevenbroich Stadt soll Methoden gegen Schlaglöcher prüfen

Grevenbroich · Schon kürzere Fahrtstrecken in Grevenbroich beweisen: Der strenge Winter hat den Straßen arg zugesetzt – Risse und tiefe Schlaglöcher machen viele Abschnitte zu Rüttelstrecken. UWG-Ratsherr Carl Windler weist in einem Brief an Bürgermeisterin Ursula Kwasny auf Verfahren hin, um den Schäden preiswerter Herr zu werden: "Der ADAC hat einige neue Methoden für kostengünstige Ausbesserung und Sanierung vorgestellt." Die UWG fordert die Stadt auf, diese Verfahren "zu prüfen und, soweit nicht gesehen, anzuwenden", so der Politiker.

 Der Frost hat deutliche Spuren auf den Straßen hinterlassen.

Der Frost hat deutliche Spuren auf den Straßen hinterlassen.

Foto: Archiv

In seiner Zeitschrift "Motorwelt" macht der Automobil-Club, der von "Krater-Alarm" spricht, etwa auf einen von Professor Hartmut Reckedahl von der Uni Wuppertal entwickelten Spezial-Asphalt mit Kunststoff-Zusätzen hin, der bei "geringen Mehrkosten" doppelt so lange, wie herkömmliches Material halte. Ein anderes Verfahren arbeite mit Asphalt-Reycling und "neuartigem Wachs-Öl-Zuwachs". Ein Problem laut ADAC: Viele Städte und Gemeinden setzten auf altbewährte Methoden, es fehle oft an Innovationsgeist. Dabei seien für kommunale Straßen mindestens drei Milliarden Euro nötig, um die Schäden des Winters zu beheben.

Seit langem setzt sich Windler für bessere Straßen ein. 2010 machte er sich mit dem Fahrrad auf, um Straßenschäden zu ermitteln. Er befürchtet zudem Schadensersatzansprüche von Autofahrern gegenüber der Stadt, "die auf ihren Straßen die Verkehrssicherungspflicht hat". Die Verwaltung könne zwar Warnschilder aufstellen, "doch das kann keine zukunftsweisende, dauerhafte Lösung des Problems sein".

Im Rathaus versichert Stadtsprecher Andreas Sterken: "Der ADAC hat eine Reihe interessanter Vorschläge gemacht, die von der Verwaltung sicher mit in die Überlegung zur Beseitigung der Straßenschäden durch den Winter einfließen werden." Die Stadt hatte viele Löcher mit Kaltasphalt verfüllt, die endgültige Sanierung erfolgt bei warmem Wetter. Zudem hat die Stadt ein Ingenieurbüro mit einem Straßenerhaltungsmanagement beauftragt. Ein Ziel: Kleine Risse sollen saniert werden, bevor sie zu großen Löchern wachsen. Doch teuer wird der Winter allemal: Die Stadt hat den Ansatz für die Straßenunterhaltung bereits um 175 000 Euro aufgestockt.

(NGZ)
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