Grevenbroich Subway ab heute dicht

Grevenbroich · Der Betreiber des Schnellrestaurants an der Kölner Straße ist insolvent. Er will aber mithelfen, die Arbeitsplätze zu retten und das Restaurant unter anderem Namen wiederzueröffnen. Subway sucht einen neuen Standort.

 Ex-Subway-Betreiber Joachim Dreetz mit seinen Angestellten Katharina und Jessica am letzten Arbeitstag. Möglicherweise wird der Betrieb aber an selber Stelle bald fortgesetzt.

Ex-Subway-Betreiber Joachim Dreetz mit seinen Angestellten Katharina und Jessica am letzten Arbeitstag. Möglicherweise wird der Betrieb aber an selber Stelle bald fortgesetzt.

Foto: L. berns

Die Grevenbroicher Filiale von Subway ist seit heute geschlossen. Gestern war der letzte Arbeitstag für die sechs Angestellten. Der Betreiber des gelb-grünen Schnellrestaurants, Joachim Dreetz (51), ist insolvent. Er beschwert sich über mangelnde Unterstützung durch das Unternehmen. Dreetz will noch dabei helfen, die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu erhalten und das Restaurant an selber Stelle unter anderem Namen neu zu eröffnen. "Das gehört zu unternehmerischer Verantwortung", sagt er.

Dreetz hatte das Restaurant in Grevenbroich vor viereinhalb Jahren eröffnet. Subway beruht auf dem Franchise-System: Dreetz war Besitzer des Restaurants und musste Geld an das Unternehmen abführen, um das Konzept und den Namen benutzen zu dürfen. Schnell eröffnete er weitere Filialen in Bedburg, Erftstadt und Weilerswist. Ein Fehler, wie er heute findet: Als sich nicht alle Läden wie geplant entwickelt hätten, sagt Dreetz, sei er in Zahlungsnot gekommen.

Nicht nur in Grevenbroich hat Subway derzeit Schwierigkeiten: Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" hat das US-amerikanische Unternehmen seit Dezember 100 Standorte in Deutschland verloren. Der Umsatz ging im vergangenen Jahr um zehn Prozent zurück.

Dreetz beschwert sich über mangelnde Hilfe. Sechs Monate lang habe er mit einem Unternehmensberater Unterstützung von Subway gefordert, "um das Ruder herumzureißen". Subway pflege keinen "partnerschaftlichen Umgang" mit seinen Franchise-Partnern, sagt er. Nun stehe er vor dem Abgrund.

Subway will zu dem konkreten Fall nichts sagen. Allgemein gelte aber, das jeder Franchise-Nehmer vom Unternehmen unterstützt werde, etwa durch Schulungen und Beratung durch lokale Entwicklungsbüros, heißt es von einer Sprecherin. Die Franchise-Nehmer seien aber selbständige Unternehmer. "Jeder muss das Konzept lokal eigenverantwortlich umsetzen."

Einige ehemalige Subway-Betreiber haben unter den Namen "Starsub" und "Fresh!" neue Geschäfte mit ähnlichem Angebot wie Subway eröffnet. Diesen Weg wünscht sich auch Dreetz für das Geschäft in Grevenbroich – auch wenn er selbst wegen der Insolvenz nicht beteiligt wäre. Schon in einigen Wochen soll das Restaurant möglicherweise unter neuem Namen wiedereröffnen.

Neuer Standort gesucht

Der Vermieter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, würde die Idee unterstützen – auch, weil er Dreetz als "fairen Geschäftsmann" kennengelernt habe. Allerdings suche er auch nach anderen Interessenten. Auch Subway will wieder kommen: Der Standort Grevenbroich bleibe für das Unternehmen interessant, so eine Sprecherin. Ein neuer Franchise-Nehmer sei aber noch nicht gefunden.

(NGZ)
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