Grevenbroich Spatenstich für Seniorenstift St. Martinus

Grevenbroich · Am Klosterweg in Wevelinghoven haben die Bauarbeiten für das Seniorenzentrum mit 80 Plätzen und mit betreuten Wohnungen begonnen. Laut der St.-Augustinus-Seniorenhilfe ist die Nachfrage groß, vor allem aus dem näheren Umfeld.

 Die Bauarbeiten fürs neue Seniorenstift neben der Katholische Kirche sind in vollem Gange. Links ist die Ramme zu sehen, die 166 Pfähle für einen Gebäudetrakt in den Boden getrieben hat. 2015 soll das Haus öffnen.

Die Bauarbeiten fürs neue Seniorenstift neben der Katholische Kirche sind in vollem Gange. Links ist die Ramme zu sehen, die 166 Pfähle für einen Gebäudetrakt in den Boden getrieben hat. 2015 soll das Haus öffnen.

Foto: Lothar Berns

Eins, zwei, drei — sechs Spaten gehen in die Höhe, schaufeln Erdreich zur Seite. Für den Ersten Spatenstich fürs Seniorenstift St. Martinus hatte auch Schwester Celina von den Augustinerinnen einen Bauarbeiter-Helm über den Schleier geschoben. Den "Rest" der 4000 Kubikmeter Erdbewegungen übernimmt der Bagger. Neben der Kirche St. Martinus erstreckt sich eine gewaltige Baugrube, für einen anderen Bautrakt rückte eine große Ramme an, die 166 Pfähle zwölf Meter ins Erdreich trieb. "Der Boden enthält dort Humus- und Torfschichten, so dass wir eine besondere Gründung benötigten", erläutert Architekt Johannes Coenen auf der Baustelle.

"Die Ramme hat die Nachbarn kräftig durchgerüttelt, aber jetzt sind wir mit dieser Arbeit fertig", erklärt Thilo Spychalski, Geschäftsführer der St.-Augustinus-Kliniken. Und er betont: "Dieses Bauprojekt ist für uns etwas Besonderes. Erstmals seit über 100 Jahren errichten wir an einem neuen Standort ein Seniorenzentrum. Die Lage an der Erft und die Historie des Ortes haben uns überzeugt."

Im 19. Jahrhundert hatten die Geschwister Kruchen ihr Vermögen dort der Pfarre für gemeinnützige Zwecke vermacht. Ein Alten- und Waisenheim wurde eröffnet, später ein Krankenhaus. Nun entsteht dort das Seniorenstift der St.-Augustinus-Seniorenhilfe mit 80 Plätzen sowie mit 15 betreuten Wohnungen — die alte Krankenhauskapelle wird in den Neubau integriert.

Die Nachfrage ist laut Spychalski groß: "Wir haben acht Mal so viele Interessenten wie Wohnungen, und für das Seniorenzentrum stehen 40 Namen auf der Warteliste." Angesichts solcher Zahlen hat er keine Sorge wegen der Konkurrenz: In Elsen ist ein Heim im Bau, in Grevenbroich eins geplant.

"Unsere Interessenten kommen vor allem aus Wevelinghoven, Kapellen, Hülchrath, Langwaden. Wir liegen mit unserer Markteinschätzung richtig, dass die Nachfrage besonders aus dem näheren Umfeld kommt." Im Frühsommer soll der Rohbau stehen, die Fertigstellung ist für Frühsommer 2015 vorgesehen. Die 80 Altenheimbewohner werden nicht nur über ihr Zimmer verfügen: "Für je zehn bis zwölf Menschen sind ein Wohnzimmer und eine Küche geplant. Wir wollen damit individuellen Bedürfnissen Rechnung tragen", erklärt Spychalski: "Es muss auch nicht jeder zur gleichen Zeit aufstehen. Die Organisation soll sich nach dem Menschen richten, nicht umgekehrt."

Großen Wert legt die St.-Augustinus-Seniorenhilfe darauf, dass das Stift für Menschen von außerhalb offen sein wird. Ein Café-Restaurant mit Außenterrasse ist ebenso geplant wie eine Dachterrasse mit Lounge — mit Blick über Wevelinghoven. Die Öffnung nach außen wurde bereits beim Spatenstich deutlich: Das "Denkhaus" nebenan war geöffnet, dort waren Papierkunst und Plastiken von Anne Behrens und Jürgen Zaun zu sehen.

(NGZ)
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