Spanischer Elternverein in Grevenbroich Flamenco und Tapas sind zurück

Grevenbroich · Der Spanische Elternverein hat Tanzgruppen und Restaurant wieder am Start. Er wurde 1981 von Gastarbeitern gegründet, die sich gegenseitig halfen, in Grevenbroich eine zweite Heimat zu finden.

 Freuen sich auf Tapas und Calamares: (v.l.) Carolina, Celsa und Domenico Ponzio Manzanas im Clublokal des Spanischen Elternvereins.

Freuen sich auf Tapas und Calamares: (v.l.) Carolina, Celsa und Domenico Ponzio Manzanas im Clublokal des Spanischen Elternvereins.

Foto: Dirk Neubauer

Zu Beginn ging es um das Überleben in der Fremde – heute stehen Tradition, Kultur und Lebensart im Mittelpunkt: Die „Asociacion padres de familia de Grevenbroich“ hat nach quälend langen Wochen des Corona-Lockdown wieder geöffnet. Im Mittelpunkt steht, das spanische Lebensgefühl nicht erst nach vielen hundert Kilometern Flug oder Fahrt zu erleben – sondern auf Wunsch live und sofort – an der Rheydter Straße 76.

Rund 120 Familienmitgliedschaften notiert der Kassierer des Vereins. „Mittlerweile kommen viele deutsch-spanische Paare zu uns“, sagt der erste Vorsitzende Theo Prinz, dessen Ehefrau in Spanien geboren wurde. Um das temperamentvolle Vereinsleben zu beschreiben, greift Prinz zu einem Vergleich: „Stellen sie sich einen deutschen Verein mit Rheinländern, Ostfriesen, Bayern und Franken vor.“ Da kommen viele Temperamente und Ansichten zusammen. Genauso soll es sein.

Zum großen Bedauern aller Vereinsmitglieder muss das traditionelle Sommerfest – wie so vieles in diesem Jahr – wegen der Pandemie ausfallen. Zum Trost haben sie in den Vereinsräumen das kleine Lokal bereits vor über einer Woche aufgemacht. „Ein wenig plötzlich“, gesteht Vereinschef Prinz. Doch schon am zurückliegenden Wochenende waren die Tische wieder gut gebucht.

Die Tische wurden weiter auseinandergerückt, so dass statt knapp 50 nur noch rund 20 Plätze derzeit zur Verfügung stehen. Außerdem wird in zwei Schichten gegessen – von 18 bis 19.45 Uhr – und nach einer kleinen Pause von 20.15 bis 22 Uhr. Anders als in den Zeiten vor Corona dürften die Kinder nicht mehr wild zwischen den Tischen umherlaufen, bedauert Prinz. Tagesmitgliedschaften ermöglichen Gästen den Abstecher in spanische Küche

Die Flamenco-Gruppen haben ebenfalls wieder ihr Training aufgenommen. „Auch hier haben wir wegen der Abstandsregeln die Gruppen verkleinert“, berichtet Prinz. Maximal vier Kinder oder Jugendliche üben den Tanz, von dem manche behaupten, er sei die Verlängerung des Stierkampfes hinein in die Beziehung zwischen den Menschen.

Am kommenden Wochenende wird der kleine Laden mit spanischen Spezialitäten wieder eröffnen. Ab dem 29. Mai soll jeweils freitags und samstags zwischen 15 und 17.30 Uhr geöffnet werden. Maximal zwei Kunden werden den Laden in dieser Zeit betreten dürfen. Alle anderen müssen draußen vor der Tür warten.

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