Grevenbroich Schulversuch in Grevenbroich?

Grevenbroich · Grevenbroich soll einer von 50 Standorten für das Modellprojekt Gemeinschaftsschule werden. Dafür hat Bürgermeisterin Ursula Kwasny am Dienstag in Düsseldorf geworben. Ein Okay gab es dort jedoch noch nicht.

 Rektor Ansgar Strerath (r.) und sein Kollege Georg Balster von der Hans-Sachs-Hauptschule haben sich für die Gemeinschaftsschule ausgesprochen.

Rektor Ansgar Strerath (r.) und sein Kollege Georg Balster von der Hans-Sachs-Hauptschule haben sich für die Gemeinschaftsschule ausgesprochen.

Foto: Michael Reuter

Die SPD ist dafür, und auch die CDU will sie. Doch ob die Gemeinschaftsschule nach Grevenbroich kommt, bleibt vorerst offen. Denn die Bezirksregierung gab am Dienstag noch kein grünes Licht für die Kommune an der Erft. "Wir haben in Düsseldorf aber ein sehr konstruktives Gespräch geführt, das mich äußerst positiv stimmt", fasste Bürgermeisterin Ursula Kwasny zusammen. Gemeinsam mit Schuldezernent Michael Heesch hatte sie ihre Stadt für das auf nur 50 Kommunen begrenzte NRW-Modellprojekt ins Gespräch gebracht.

Wie Kwasny bei ihrer Rückkehr aus Düsseldorf erklärte, müsse die Stadt bis zu den Sommerferien ein Konzept für ihre Vorstellungen von einer Gemeinschaftsschule in Grevenbroich entwerfen. "Für diese Aufgabe haben wir wertvolle Hinweise und Hilfestellungen erhalten. Wir müssen nun einen Weg suchen, um dieses Vorhaben zu realisieren", erklärte die Bürgermeisterin.

Noch heute will sich Ursula Kwasny mit den Rektoren der Hans-Sachs-Schule, der Katholischen Hauptschule und der Realschule an der Bergheimer Straße treffen, um mit ihnen erste Details zu besprechen. Ursprünglich hatten sich vier Grevenbroicher Schulen für das Projekt interessiert. Das Lehrerkollegium der Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Wevelinghoven hat sich jedoch zwischenzeitlich gegen eine Beteiligung an einer Gemeinschaftsschule ausgesprochen.

Was wird die Stadt jetzt unternehmen? "Wir werden ein Konzept erstellen, das exemplarisch für die Situation in unserer Stadt ist", erklärt Dezernent Michael Heesch: "An der Gesamtschule werden jährlich 120 Kinder abgewiesen, außerdem haben wir eine ,Restschule' in Grevenbroich. Diese Problematik wollen wir ganzheitlich lösen." Unter dem Strich müsse dabei ein Konzept herauskommen, "das die Leistungsfähigkeit einer Gemeinschaftsschule in einer Stadt wie Grevenbroich" dokumentiere.

Irmintrud Berger, Vorsitzende des Schulausschusses, gibt offen zu, dass sie sich am Dienstag schon "ein Okay" von der Bezirksregierung erhofft habe: "Vor allem, weil wir die Gemeinschaftsschule in 2012 hier verwirklichen möchten", betonte sie auf Anfrage. Sie geht jedoch davon aus, dass noch genügend Zeit bleibe, um die Weichen zu stellen. Bergers wichtigster Termin: "Am 29. März tagt der Schulausschuss, dann wird sich herausstellen, wie viele Fraktionen tatsächlich hinter der Gemeinschaftsschule stehen."

Dem Ausschuss liegt an diesem Tag übrigens ein Antrag der Fraktion Freie Bürger/Die Linke vor. Sie fordert eine zweite Gesamtschule in Grevenbroich. In der Stadtverwaltung wird dieser Antrag mit Skepsis betrachtet. "Im Vergleich mit der Gemeinschaftsschule ist dieses Vorhaben mit hohen Kosten verbunden", erklärte Dezernent Michael Heesch.

(NGZ)
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