Grevenbroich Erster Blick ins neue Finanzamt

Grevenbroich · Fast fertig ist das Finanzamt an der Merkatorstraße. Gestern übernahm die Finanzverwaltung den 12,6 Millionen Euro teuren Neubau. Am 4. April startet der Publikumsverkehr in der neuen Anlaufstelle für 200 000 Menschen im Kreis.

Michael Pasch und Architekt Frank Riedel, hier an der Infotheke, sind mit dem Baufortschritt fürs Finanzamt zufrieden.

Michael Pasch und Architekt Frank Riedel, hier an der Infotheke, sind mit dem Baufortschritt fürs Finanzamt zufrieden.

Foto: Michael Reuter

Es riecht nach Farbe, auf den Fluren sind Handwerker bei der Arbeit, knien am Boden, stehen auf Leitern. Endspurt für den Neubau des Finanzamts an der Merkatorstraße am Bahnhof. Gestern übergab der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW den vier-etagigen Komplex an den neuen Herrn im Haus, die Finanzverwaltung NRW. Ab dem 4. April können sich die Grevenbroicher selbst ein Bild davon machen, wo ihre Steuerakten bearbeitet werden. Dann startet der Publikumsverkehr. Nicht nur die Räume sind neu: Zeitgleich zum Umzug werden aus den bisher drei Finanzämtern im Kreis zwei neue Ämter zugeschnitten.

Außen ist das Gebäude fast fertig.

Außen ist das Gebäude fast fertig.

Foto: Michael Reuter

Michael Pasch, Projektverantwortlicher beim BLB, ist mit dem Fortschritt zufrieden: "Wir sind voll im Zeitplan", sagt der 49-Jährige beim Rundgang durch den Neubau. Gestern vor einem Jahr war an der Bodenplatte gearbeitet worden, heute warten die rund 200 Büroräume auf die Möbellieferung.

 Am Eingang wird noch gearbeitet, außen ist das Gebäude fast fertig.

Am Eingang wird noch gearbeitet, außen ist das Gebäude fast fertig.

Foto: Michael Reuter

Am Eingangsbereich sind noch Handwerker bei der Arbeit. Die große Glasfront wird durch einen roten, würfelförmigen Windfang unterbrochen. Auch die anthrazitfarbene Klinkerfassade wird durch viele rote Rechtecke aufgelockert, die nicht nur als Farbtupfer dienen:. Die Lochbleche an den Fenstern sorgen dafür, "dass nachts kühle Luft ins Gebäude strömt, ohne dass Einbrecher eindringen können", erklärt Frank Riedel (50) von pbs-Architekten in Aachen. Das Büro hat mit dem Grevenbroicher Gebäude bereits den dritten Finanzamtsbau geplant.

Drinnen geht's hell, freundlich und zuweilen farbenfroh zu. In jeder Etage sind ein Teil der Flur-Wände in einer anderen Farbe gestrichen – Rot, Orange, ein kräftiges Gelb und Grün erleichtern die Orientierung. Erste Anlaufstelle für Finanzamtsbesucher wird die Infotheke im geräumigen Eingangsfoyer, sie ist bereits aufgestellt. Etwas weiter können die Landesbediensteten künftig in der Kantine mit 120 Plätzen ihren Hunger stillen. Ein Lob hat Michael Pasch für die Nachbarn: "Es gab während des Baus fast keine Beschwerden."

Über die neuen Räume freut sich Gisela Achenbach-Erlenhardt, Vorsteherin des künftigen Finanzamts Grevenbroich. Sie war gestern bei der Abnahme dabei. "Das Gebäude ist wunderbar, die meisten Kollegen finden die Architektur sehr schön", sagt sie. Bevor aber die 270 Mitarbeiter sich in ihren neuen Büros einrichten, gibt's noch viel zu tun. Am 21. März soll der Umzug starten. Mehrere Kilometer Aktenordner müssen umziehen. "Im Rahmen der Fusion wechseln Beschäftigte aus allen drei bisherigen Finanzämtern in den Neubau an der Merkatorstraße. Das ist ein erheblicher logistischer Aufwand", berichtet Achenbach-Erlenhardt. Seit 2009 bereiten mehrere Projektgruppen mit Unterstützung der Oberfinanzdirektion Rheinland den Wechsel vor.

(NGZ)
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