Grevenbroich Prozess wegen Überfalls auf Tankstelle startet

Grevenbroich · Ein spektakulärer Überfall auf die Tankstelle am "Real-Supermarkt" in Grevenbroich-Noithausen beschäftigt ab Mittwoch das Landgericht Mönchengladbach. Ein 40-jähriger Mann aus Grevenbroich muss sich wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung und unerlaubten Waffenbesitzes vor der zweiten großen Strafkammer verantworten. Er soll mit einem bislang unbekannt gebliebenen Komplizen am 14. Januar 2012 die Tankstelle ausgeraubt und möglicherweise im Verkaufsraum geschossen haben.

 Diese Tankstelle wurde Mitte Januar überfallen.

Diese Tankstelle wurde Mitte Januar überfallen.

Foto: Michael, Reuter

Die Polizei hatte Ramon S.-V. gut eine Woche nach der mutmaßlichen Tat in einem Parkhaus in Grevenbroich festgenommen. Laut Anklage hatte der 40-jährige Spanier zu diesem Zeitpunkt eine geladene Pistole bei sich, zusätzliche Munition wurde ebenfalls bei ihm gefunden. Während die Ermittler sich sicher sind, dass der ehemalige Handwerksmeister eines großen Grevenbroicher Unternehmens den Überfall begangen hat, streitet der Angeklagte selbst alles ab. Glaubt man allerdings der Staatsanwaltschaft, dann hatte S.-V. bei seiner Tat sogar einen Komplizen. Die beiden Männer sollen jeweils mit Motorradhelmen maskiert kurz vor Feierabend am 14. Januar zum Kassenhäuschen der Tankstelle gegangen sein und unter Vorhalt eines Revolvers Geld gefordert haben.

In Kassenhäuschen geschossen?

Um die 50 Jahre alte Verkäuferin einzuschüchtern, soll einer der beiden Täter einen Schuss in das Kassenhäuschen abgefeuert haben, verletzt wurde allerdings niemand. Mit insgesamt 960 Euro gelang dem Duo anschließend die Flucht: Die beiden Männer rannten vom Tankstellengelände zu Fuß über die angrenzende Böschung in Richtung Landstraße. Vor Gericht soll nun geklärt werden, wie die Polizei auf die Spur des Grevenbroichers gekommen ist und ob die Beweise und Indizien ausreichen, um ihn zu überführen. Der 40-Jährige gilt als mehrfach vorbestraft. Das Landgericht Mönchengladbach hat insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll frühestens am 17. August verkündet werden.

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