Grevenbroich Omas Hühnerbrühe als Grippe-Prophylaxe
Grevenbroich · Ernst Petry, Koch und Caterer, setzt auf frische Suppe gegen Erkältungskrankheiten. Das Rezept ist schnell und leicht nachkochbar.
Egal ob cremig oder klar, mild oder würzig: Suppen sind heiß geliebte Magenwärmer. Sie schmecken prima und haben es in sich - jedenfalls, "wenn sie aus guten Grundprodukten handwerklich gekonnt zubereitet werden", wie Ernst Petry sagt. "Großmutters Hühnerbrühe ist die beste Prophylaxe gegen Erkältungskrankheiten."
Er muss es wissen, der 44-jährige Wevlinghover ist Koch und Caterer, und er ist Spezialist für traditionelle Rezepturen mit modernen Akzenten. Dass eine frisch zubereitete Hühnerbrühe gegen Husten und Co. hilft - und hier stehen ja noch die größten Grippewellen bevor -, "ist kein Hokuspokus, sondern liegt an den frischen Zutaten". Wie dem Huhn, bevorzugt einem Bio-Suppenhuhn, denn das ist "ohne Chemie als Wachstumsbeschleuniger" groß geworden.
Anstelle dieser Giftstoffe, die sich "beim Auskochen in der Brühe absetzen", enthält die unbehandelte Hühnchenbrust Carnosin. "das wirkt sehr vitalisierend", erklärt der Lebensmittelkenner diesen Zellschützer, der böse freie Radikale abfängt. Und bekanntermaßen stecken in frischem Gemüse wie Möhre, Sellerie, Porree und Zwiebel Vitamine und Spurenelemente. Die wiederum sind wichtig als so etwas wie ein Stärkungsmittel für einen Bestandteil der weißen Blutkörperchen namens Neutrophile, die als Teil des zellulären Immunsystems Krankheitserreger bekämpfen.
Ernst Petry, laut Eigenaussage von "robuster Gesundheit", schwört auf Frische - bevorzugt um die Allzweckwaffe Ingwer. Die scharfe Knolle passt nicht nur als ultimativer Pfiff und Abschluss zusammen mit Chili in die Hühnerbrühe, zusammen mit ausgepressten Orangen und Zitronen bringt ihn Ingwersud als Getränk "gut durch den Winter". Ebenso wie Chili fördert Ingwer die Durchblutung.
"Und macht aus dem traditionellen Suppen-Rezept ein modernes Gericht", wie ja überhaupt eine Revitalisierung alter Rezepturen mit moderner Interpretation zu beobachten ist. "Positive Erinnerungen aus der Kindheiten" nennt Petry als Grund für die Sehnsucht nach einem Speisezettel wie früher. Und wenn dann zum handwerklichen Können Raffinesse kommt - also die Roulade nicht immer bloß mit Gewürzgurken, sondern mal mit Pinienkernen und Tomaten gefüllt wird - sorgen sie für Aha-Erlebnisse. Am Herd gilt wie überall sonst: "Übung macht den Meister." Das Suppenrezept als Beitrag aus der schnellen Vitalküche allerdings ist "einfach" nachzukochen, also auch für Kochlöffellegastheniker unfallfrei zuzubereiten.
Wer allerdings in bester Lutherschen Manier Wasser dazu kippt, damit die Menge vergrößert wird, schmälert radikal den Geschmack. "Verlängerung mit Wasser bedeutet, den Geschmack zu nehmen." Ist der Topf leer, geht nur eins: Eine neue Brühe anzusetzen. Zur Not geht das laut Petry auch mal mit einem "natürlich hergestellten Brühwürfel", am besten aus dem Reformhaus. Lebensmittel versteht der Fachmann eben als Mittel zum Leben.
