Grevenbroich Nandu-Rätsel gelöst: Vogel büxte einem Bauern aus
Grevenbroich · Autsch, das ging nicht gut aus: Offensichtlich hat es dem Nandu auf dem "Schneckenhaus"-Gelände gefallen. Denn als Besitzer Peter Bonn sein ausgebüxtes Tier Freitag im Grevenbroicher Bend abholen wollte, schlug der große Vogel erst einmal heftig mit seinen scharfen Krallen zu. Bonn erlitt blutige Verletzungen an der Hand. Das tat weh.
Der Landwirt hatte sich nach Presseberichten bei den Tierschützern aus der Schlossstadt gemeldet. Peter Bonn betreibt auf seinem Hof in Stommelerbusch eine Nandu-Hobbyzucht — dort war ihm vor einigen Tagen ein Exemplar ausgerissen. "Wie er das geschafft hat, ist mir schleierhaft", sagt Bonn.
Laufvögel gut zu Fuß
Wahrscheinlich hatte der imposante Vogel die Flucht in Richtung Chorbusch eingeschlagen und war schließlich nach einigen Kilometern im Delhovener Broich angekommen. "Für Nandus sind solche Strecken kein Problem. Laufvögel sind halt gut zu Fuß und bringen es auf Geschwindigkeiten bis zu 60 Kilometern pro Stunde", erklärt Norbert Wolf, Leiter des Schneckenhauses. Wie der Ausreißer auf eine komplett eingezäunte Viehweide eines Delhovener Bauern gelangte, bleibt allerdings nach wie vor ein Rätsel.
Leicht war es nicht, den Nandu Freitag einzufangen. Vier ausgewachsene Männer hatten ihre Mühe damit, den flinken Vogel in dem weitläufigen Gehege zu stellen. Nach vielen Versuchen konnte das Tier schließlich in einem Lieferwagen untergebracht und abtransportiert werden. Dass der Besitzer des ungewöhnlichen Gastes schnell gefunden wurde, freut Norbert Wolf: "Unter Artgenossen wird es dem Nandu besser gehen als bei uns."