Grevenbroich Grüne fordern mehr Engagement für bessere Luftqualität

Grevenbroich · Mit der Grevenbroicher Luft befasste sich der Umweltausschuss. Die Bezirksregierung hat mit Kommunen, RWE Power und anderen eine Gesamtstrategie zur Verbesserung der Luftqualität im rheinischen Revier erarbeitet, das Papier lag im Ausschuss vor. Das Maßnahmenbündel reicht von Staubreduzierung im Tage- und Straßenbau bis zum kommunalen Engagement. Die Bemühungen zur Verringerung von Feinstaub und Stickstoffdioxid sind als freiwillige Vereinbarungen zusätzlich zu den Luftreinhalteplänen gedacht. Grünen-Ratsherr Dieter Dorok ist aber skeptisch: "Auf freiwilliger Basis ist bislang nicht so viel gelaufen. RWE war gezwungen zu reagieren, weil die Zahl der Feinstaub-Überschreitungstage höher war als zulässig." Und er kritisierte: "Den Quecksilberausstoß aus Kraftwerken bekommen wir so nicht herunter." Unterstützung für seine Position gab es in der ZDF-Sendung "Frontal 21": Allein das Kraftwerk Neurath habe 2013 mehr als 660 Kilogramm Quecksilber ausgestoßen. in den USA gebe es Kraftwerke, die deutlich weniger des Nervengiftes je Kubikmeter Luft emittierten. Dennoch plane die EU auch künftig höhere Grenzwerte. Dorok forderte nach der Sitzung "strengere Grenzwerte auch bei uns".

In Essen betont RWE-Sprecher André Bauguitte: "Alle unsere Kohlekraftwerke halten die in Deutschland geltenden Grenzwerte für Quecksilberemissionen ebenso sicher ein wie den ab 2019 geltenden, niedrigeren Jahresmittelwert von zehn Mikrogramm je Normkubikmeter Luft", so Bauguitte. "Auch den in den USA ab 2016 geltenden Grenzwert für neue Braunkohlenkraftwerke von 4,1 Mikrogramm je Kubikmeter halten sie bereits ein."

Im Umweltausschuss standen das Strategiepapier und der Feinstaub im Vordergrund. Klaus Gähl von der Stadt verwies auf erreichte Verbesserungen: "Seit 2008 lag die Zahl der Feinstaub-Überschreitungstage nicht höher als zulässig." Und Detlef Igné (Mein Grevenbroich) betonte: "Für viele Feinstaub-Emissionen ist nicht RWE verantwortlich."

(cso-)
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