Grevenbroich Eine Verneigung vor Udo Jürgens' Werk
Grevenbroich · Der Grevenbroicher Harry Heib zeigt zum 80. Geburtstag des Sängers zusammen mit Timo Bader die Revue "Aber bitte mit Udo" in der Villa Erckens. Mit Witz und Charme würdigt das Kleinkunst-Duo darin das Lebenswerk von Udo Jürgens.
Aus dem beschaulichen Klagenfurt ist es ein weiter Weg ins ganz große Rampenlicht. Doch wenn Udo Jürgens, der vielleicht berühmteste Sohn der Stadt im Süden Österreichs, am 30. September seinen 80. Geburtstag feiert, werden die Feuilletons landauf, landab das Lebenswerk des Sängers und Komponisten würdigen. Zu Ehren des Künstlers, der die Musik im deutschsprachigen Raum in den vergangenen sechs Jahrzehnten wie kaum ein anderer geprägt hat, wird es auch in Grevenbroich eine Verneigung geben: In der Villa Erckens tritt am Dienstag, 30. September, das Kleinkunst-Duo Harry Heib und Timo Bader mit der Revue "Aber bitte mit Udo" auf. Beginn ist um 20 Uhr. Eintritt: zwölf Euro.
Für Harry Heib wird es eine Rückkehr in die Stadt, in der er aufwuchs. Zwar kehrte der Schauspieler und Sänger der Schlossstadt vor 20 Jahren den Rücken und zog nach Düsseldorf. "Aber ich bin in Grevenbroich groß geworden, und eine Verbindung dorthin gibt es noch heute", sagt der 44-Jährige.
Zusammen mit dem gebürtigen Stuttgarter Timo Bader (39) hat er sich intensiv mit dem Werk von Udo Jürgens beschäftigt. Herausgekommen ist die unterhaltsame Revue zu Ehren des mitunter leichtfertig und zu Unrecht als bloßer Schlagersänger abgetanen Österreichers. "Udo Jürgens bietet nicht nur großartige Unterhaltung, sondern mehr. Da ist einer, der etwas mitzuteilen hat", sagt Harry Heib. "Wer sich nicht nur mit den Hits von Udo Jürgens beschäftigt, wird auch viele unbekannte Perlen entdecken." Der Titel "Aber bitte mit Udo" ist daher durchaus als Kompliment zu verstehen. Doch eine reine Werkschau wird das Programm, das erstmals in neuer Form in der Villa Erckens zu sehen ist, mitnichten.
Heib und Bader würzen das Ganze mit einem guten Schuss kabarettistischer Pointen - zum Beispiel, wenn sie sich die Frage stellen, wie Udo Jürgens' Lieder klingen würden, wenn sie von anderen Künstlern geschrieben und interpretiert worden wären. Da singt Herbert Grönemeyer "Frauen" (natürlich ihn Anlehnung an seinen Hit "Männer"), da sinniert Udo Lindenberg über "Schnucki Putzi" und Howard Carpendale stimmt "Eine Rose für dich" an. Gerade in diesem Fremdeln wird die Stärke von Udo Jürgens offenbar. Von ihr hat sich Harry Heib auch selbst schon bei manchem Konzert überzeugt. "Udo Jürgens hat einmal gesagt, dass Unterhaltung auch immer etwas mit Haltung zu tun hat. Und diese Überzeugung merkt man ihm bei jedem Auftritt an", sagt Harry Heib. "Vor der Lebensleistung dieses Mannes kann man ohnehin nur den Hut ziehen. Er muss niemandem etwas beweisen, ihn treibt die Liebe zur Musik an. Das spürt man, und man nimmt es ihm auch ab."
Harry Heib und Timo Bader wollen etwas von alledem vermitteln. "Das Schöne an der Musik von Udo Jürgens ist, dass sie die Generationen eint. Das spürt man auch, wenn wir mit unserem Programm auftreten", sagt Heib. "Außerdem sehen viele hinterher neue Facetten in seinem Schaffen."
Der verheiratete Familienvater freut sich auf den Auftritt in seiner "Jugend-Heimat" Grevenbroich, die er mit 24 Jahren verließ. Neben "Aber bitte mit Udo" gilt seine Konzentration allerdings auch weiteren Auftritten, die in den kommenden Wochen anstehen. Im Neusser "Globe" ist Harry Heib bis Anfang Oktober im Musical "Oliver" zu sehen.
