Grevenbroich Waldschützer suchen Paten für den Wildpark

Grevenbroich · Grevenbroicher können sich einen Platz im Gehege aussuchen und dort einen Baum pflanzen. Das Naherholungsgebiet wird aufgeforstet.

 Stadtförster Frank Wadenpohl hat auf einem Luftbild schon die potenziellen Standorte für die Spenderbäume eingezeichnet.

Stadtförster Frank Wadenpohl hat auf einem Luftbild schon die potenziellen Standorte für die Spenderbäume eingezeichnet.

Foto: Lothar Berns

Das vom Sturm zerfledderte Wildgehege im Bend soll so schnell wie möglich wieder aufgeforstet werden. Und dabei sollen die Grevenbroicher tatkräftig helfen. Die Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), die sich seit Jahren um den Park kümmern, bereiten zurzeit eine Patenschaftsaktion vor, die zum Ende des Monats offiziell starten wird. "Gesucht werden Leute, die einen Baum für unser Naherholungsgebiet kaufen und ihn dort auch pflanzen wollen", erklärt der SDW-Vizevorsitzende Frank Wadenpohl. Als kleines Dankeschön soll es eine Urkunde geben sowie ein Schild mit dem Namen des Stifters, das am Spenderbaum angebracht wird.

Der Orkan "Ela" hatte zu Pfingsten das Wildgehege stark gerupft. Viele Bäume kippten bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 142 Kilometern in der Stunde um oder wurden derart in Mitleidenschaft gezogen, dass sie gefällt werden mussten. Der Park hat sein Aussehen nach dem Sturm stark verändert - wo vorher ein dichtes Blätterdach war, herrschen nunmehr kahle Stelle vor. Mit Hilfe der Grevenbroicher soll sich dieses Bild bald wandeln.

Frank Wadenpohl arbeitet zurzeit an einer Karte, auf der er die potenziellen Standorte von etwa 100 Bäumen markiert. Die Idee: "Wer sich an unserer Aktion beteiligt, kann sich auf der Luftbild-Aufnahme seinen Lieblingsplatz aussuchen, um dort einen Baum zu pflanzen", sagt er. Die Schutzgemeinschaft hat Kontakt zu einer heimischen Baumschule aufgenommen, die unterschiedliche Arten in einer Größenordnung von zwei Metern liefern wird. "Ab 50 Euro wird es schon einen Baum zu kaufen geben - das ist auch für Familien erschwinglich", meint der Förster.

Das Wald-Bild des Freigeheges, das vor dem Sturm von Pappeln beherrscht wurde, soll künftig abwechslungsreicher gestaltet werden. "Neben Eichen und Ulmen wollen wir dort auch schnell wachsende Lebens- und Mammutbäume setzen", betont Frank Wadenpohl. Am kommenden Samstag wird die Schutzgemeinschaft ihre Patenschaftsaktion an einem Infostand in der Fußgängerzone vorstellen; im Rahmen des City-Herbstfestes am 27. und 28. September sollen die ersten Bäume verkauft werden.

Schon in den vergangenen Wochen hatten die Waldschützer in der Einkaufsmeile auf die starken Schäden im Wildgehege aufmerksam gemacht. "Dabei wurde uns deutlich vor Augen gehalten, dass die Grevenbroicher stark an ihrem Naherholungsgebiet hängen. Viele Kinder spendeten sogar ihr Taschengeld dafür, dass wir den Park wieder in Ordnung bringen können - damit hätte ich nie gerechnet", berichtet der Stadtförster. Mit Hilfe von Spenden konnte etwa ein großes Spielgerät erworben werden, das nach den Herbstferien geliefert und im November bei einem Waldfest am Streichelgehege übergeben wird.

Die große Sympathie, die dem Gehege nach dem verheerenden Sturm zuteil wurde, dürfte auch ein klares Signal an die Politik sein. Nach ihrem Sanierungsplan will die Stadt ab 2018 im Wildpark jährlich 50 000 Euro einsparen. Da nicht feststeht, wer diesen Betrag auffangen wird, könnte das beliebte Naherholungsziel auf der Kippe stehen.

(NGZ)
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