Grevenbroich Volkshochschule macht jetzt auch Chormusik
Grevenbroich · Unter der Leitung von Meri Wiesemann hat sich der neue VHS-Chor gegründet. Schon jetzt haben die Sänger ihr erstes Konzert vor Augen.
Wer gerne das Mikro ergreift und Karaoke singt, unter der Dusche ein Gesangstalent ist oder ganz einfach mal ein Liedchen summt, der sollte sich vielleicht auch einmal in einem echten Chor beweisen. Die einen wagen gleich den Schritt in eine TV-Castingshow, andere wollen es lieber ruhiger angehen lassen und das Singen Stück für Stück für sich entdecken. Für Einsteiger, Neuanfänger und Fortgeschrittene bietet die Volkshochschule (VHS) Grevenbroich jetzt einen Chor, den sie am Montagabend frisch aus der Taufe gehoben hat. Es war das erste Treffen der Sänger, die VHS erweitert damit ihr musikalisches Angebot um einen semesterübergreifenden Musikchor.
Die Gründung verlief unkompliziert. Chorleiterin Meri Wiesemann (41), die viele bereits aus anderen VHS-Gesangskursen kennen, stieg sofort ein und holte gleich alle 16 Frauen, die beim ersten Treffen dabei waren, mit ins Boot. Und das heißt: Tief ein- und wieder ausatmen, dabei kräftig unterschiedliche Vokale in unterschiedlichen Tonlagen aussprechen und seine Stimme auf die Probe stellen. Einfach klingt das nicht, zumal jede einzelne Kopfstimme bis zur Grenze nach oben gefordert wird.
"Und eins, zwei, drei: Maahaaaahaaaahaaaa", heißt es zu Beginn immer wieder. Meri Wiesmann kennt sich aus, sie will die Stimmlagen ihrer Sänger kennenlernen, um einschätzen zu können, wo sie sie am besten einsetzen kann - und vor allem: wie weit die Chormitglieder schon sind. Dabei ist der Zeitplan eng, jeden Montag von 19 bis 20.30 Uhr findet der Unterricht in der Alten Feuerwache statt.
"Der neue Chor legt den Fokus auf Popmusik, auf Klassiker", sagt Claudia Bodewig von der VHS, die sich mit der Anmeldezahl von 22 Frauen sehr zufrieden zeigt - auch, wenn nur 16 zum Gründungstreffen erschienen waren. "Das mag vielleicht am Schützenfest liegen", mutmaßt Bodewig. Das tat der Stimmung allerdings keinen Abbruch: Die Laune ist gut, das Ziel hat Chorleiterin Meri Wiesemann aber immer stets vor Augen. Im Mittelpunkt stehen keine Formalitäten, sondern die Übungen zur Atmung und zur Prüfung der Stimmlage.
"Und die darf man nicht unterschätzen", sagt Sandra Müller aus Jüchen, die sich für den Chor entschieden hat, um von Anfang an das Singen zu lernen. Auch sie musste - begleitet von Meri Wiesemann am Keyboard - ihre Stimme unter Beweis stellen. "Als Kind habe ich im Kinderkirchenchor gesungen", erinnert sich die heute 55-Jährige. Die Begeisterung fürs Singen hat sie seitdem nicht verloren - jetzt will sie im VHS-Chor den Neustart wagen. "Das Singen in sehr hohen Tonlagen fällt mir noch recht schwer. Es ist außerdem ein ungewohntes Gefühl, aus sich herauszukommen und wirklich laut zu singen", sagt Sandra Müller, die dennoch gespannt auf die Kursinhalte ist.
Tatsächlich ist nach der ersten Stunde schon klar: Im Chor sind einige Talente vertreten. Meri Wiesemann wird an der Zusammensetzung feilen, weitere Proben sollen ab jetzt wöchentlich immer montags folgen - natürlich auch in den kommenden Herbstferien.