Grevenbroich Angriff auf Schüler: Video aufgetaucht

Grevenbroich · Zwei Tage nach dem Bericht über eine angebliche Messerattacke auf einen zehnjährigen Jungen aus Wevelinghoven sind jetzt Videoaufnahmen von der mutmaßlichen Tat aufgetaucht. Eltern eines Mädchens (12) haben sich gemeldet und davon berichtet, dass ihre Tochter die Tat in einem Feld neben der stark befahrenen Landstraße 361 teilweise gefilmt hat.

Der NGZ liegen die Videoaufnahmen vor, auch die Polizei ist informiert.

"Ich war mit meiner Freundin Anna und meinem Hund im Feld joggen", berichtet die zwölfjährige Jessica (Namen alle geändert), "da haben wir zwei Jungen gesehen, die sich an der Landstraße aufhielten." Einer der beiden Jungen sei plötzlich weggelaufen, der andere auf die Mädchen zugerannt. "Er hat geweint und in Richtung des anderen Jungen gezeigt", erinnert sich die 13-jährige Anna: "Er hat uns erzählt, dass er mit einem Messer bedroht worden sei und sich zwei Stunden direkt neben die Straße legen sollte."

Mit ihrem Handy hat Jessica das merkwürdige Geschehen im Feld gefilmt. Trotz des ungewöhnlichen Vorfalls hatte sie ihren Eltern allerdings zunächst nichts davon erzählt. "Erst als die Zeitung über den Fall berichtet hat, habe ich mit meiner Mutter darüber gesprochen und ihr gesagt, dass ich das ganze gefilmt habe."

Die Aufnahmen will Vater Horst jetzt der Polizei präsentieren. Er ist verwundert über die Aussagen der Familie des mutmaßlichen Angreifers, der zur Tatzeit nach Angaben seines Opas bereits zu Hause gewesen sein will. "Das kann nicht sein. Meine Tochter und ihre Freundin haben alles beobachtet. Der Junge war vor Ort."

Jessica und Anna sind sich sicher, den auch vom Opfer benannten Täter Carsten Z. gesehen zu haben. "Er war es, ich kenne ihn, weil mein Bruder mal in seiner Klasse in der Grundschule war", so die 13-jährige Gymnasiastin. Das besagte Messer allerdings wollen die beiden Mädchen nicht erkannt haben. Die Gesamtumstände allerdings würden dafür sprechen, dass der Zehnjährige tatsächlich angegriffen wurde. "Wir kennen ihn. Er hat heftig geweint, das war nicht gespielt", erinnern sich die Mädchen.

Vater Horst will verhindern, dass es künftig im Neubaugebiet am Böhnerfeld und Sägewerk zu ähnlichen Vorfällen kommt: "Es darf nicht sein, dass hier Zehnjährige mit einem Messer rumlaufen."

(NGZ)
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