Gleichstellung Häusliche Gewalt darf nicht als „privat“ angesehen werden
Goch · Viele öffentliche Gebäude erstrahlen bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, in orange. Jeder, der dies sieht, sollte wissen, dass gerade die Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft ein großes Problem ist.
(nik) Als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen leuchten seit Mittwoch, 25. November, bis zum 10. Dezember wieder viele Rathäuser und andere Gebäude in Orange. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goch, Friederike Küsters, und ihre Weezer Kollegin Nicola Roth wollen zudem Informationsmaterial in den Einkaufszentren auslegen. Aufklärungsarbeit ist unerlässlich, damit von Gewalt betroffene Personen den Mut finden, sich Hilfe- und Unterstützungsangebote zu suchen. „Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten, jeden Alters und jeder Herkunft sind von Gewalt betroffen, in psychischer, physischer, sexualisierter oder digitalisierter Gewalt. Aus der Dunkelfeldstudie NRW geht hervor, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung in ihrem Leben von Gewalt betroffen war.“
Ein Viertel der befragten Personen gab an, Gewalt in der Partnerschaft erfahren zu haben. Bundesweite Studien ergaben, dass an fast jedem dritten Tag in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet wurde. Die Hälfte der Opfer lebte zum Tatzeitpunkt mit dem Täter in einem Haushalt. Die Corona-Pandemie lasse laut Fachstellen die Straftaten im Bereich der Häuslichen Gewalt noch ansteigen. Diese Straftat dürfe nicht hingenommen werden, keine Frau brauche sich zu schämen.
Die Gleichstellungsbeauftragten unterstützen auch wieder die Aktion „Orange your City“ des Zonta Clubs Niederrhein. Öffentliche Gebäude und Einrichtungen werden bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, in Orange beleuchtet um das Zeichen gegen Gewalt sichtbar zu machen. Für Informationen stehen die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Goch (gleichstellungsbeauftragte@goch.de) und der Gemeinde Weeze (gleichstellung@weeze.de) gerne zur Verfügung. Für den Akutfall empfehlen sie das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016 oder die Internetseite www.hilfetelefon.de. Auch Männern, die Opfer sind, wird geholfen: Telefon 0800 123 9900.