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Zonta-Club Leverkusen mahnt mit Aktion zum Handeln Gewalt an Frauen: Die Zahlen steigen

Leverkusen · In der Corona-Pandemie nehmen die Fälle offenbar zu, bemerken zuständige Institutionen, unter anderem das Frauenhaus. Der Zonta-Club setzt ein Zeichen.

 Marc Kretkowski (Wupsi), Petra Schmidt und Uwe Richrath vor dem orangefarbenen Kampagnen-Bus anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen.

Marc Kretkowski (Wupsi), Petra Schmidt und Uwe Richrath vor dem orangefarbenen Kampagnen-Bus anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen.

Foto: Uwe Miserius

BayArena, Erholungshaus, Museum Morsbroich und Wasserturm hatten am Mittwoch eines gemeinsam: Sie alle wurden in Orange angestrahlt. Auch zahlreiche andere Unternehmen, Behörden und Organisationen in der Stadt beteiligten sich an der Aktion unter dem Motto „Orange your City“ und setzten am „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ zugleich ein deutliches Zeichen der Solidarität.

„Gerade in der aktuellen Corona-Situation ist das nötiger, als jemals zuvor“, verdeutlichte Petra Schmidt, Präsidentin des Zonta-Clubs Leverkusen. Zahlen bestätigen die Notwendigkeit. Sowohl die Frauenberatungsstelle Leverkusen als auch das Frauenhaus verzeichneten zunehmend häusliche Gewalt. So haben sich 70 Frauen mehr als im Vorjahr bei der Beratungsstelle gemeldet. Im Frauenhaus mussten wegen Platzmangels sogar 152 Frauen abgewiesen werden. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer noch deutlich höher liege, da es für Gewaltopfer oft eine große Hürde sei, sich jemand anzuvertrauen und fachliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

Petra Schmidt ergänzte: „Uns ist es ein großes Anliegen, dieses Thema immer wieder in den Mittelpunkt zu stellen und zu verdeutlichen: Sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen. Es verstößt gegen das Grundgesetz und gegen Menschenrechte. Es fügt Betroffenen unendlich viel Leid zu und zerstört Biografien.“

Sie wünsche sich, sagte Schmidt, dass auch Jungen und Männer bei der Problematik nicht vergessen würden. Und richtete ihren Appell an Clubs wie Lions oder Rotary, die traditionell aus der männlichen Richtung kommen: „Positioniert euch an unserer Seite, unterstützt eure Geschlechtsgenossen und macht ihnen Angebote, diese Mechanismen zu verlassen, damit sich wirklich etwas ändert.“

Seit einem Jahr wirbt neben Worten auch ein orangefarbener Wupsi-Bus auf allen Linien für den Gedanken „Zonta sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen“. Ehe Unternehmenschef Marc Kretkowski versicherte, man werde Zonta auch weiterhin unterstützen, sagte er: „Der Bus sorgt durch seine auffallende Farbe für große Aufmerksamkeit. Das ist das, was wir brauchen. Es ist traurig, dass wir über dieses Thema immer wieder sprechen müssen und Gewalt gegen Frauen immer noch ein Problem unserer zivilisierten Gesellschaft ist.“  Oberbürgermeister Uwe Richrath lobte bei der Zusammenkunft vor dem beleuchteten Schloss Morsbroich die umfassenden Tätigkeiten von Zonta und betonte: „Es ist wichtig, dass alle Menschen friedvoll zusammenleben, egal welchen Geschlechts sie sind.“

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