Bildung Casting fürs neue Rockmusical „Immernacht“

Goch · Daniel Verhülsdonk und Lars Poley haben ein neues Gaesdonck-Musical vorbereitet. Casting mit großer Beteiligung.

 Gespanntes Warten beim Casting: Rund 50 Schüler bewarben sich.

Gespanntes Warten beim Casting: Rund 50 Schüler bewarben sich.

Foto: Anja Settnik

Alle drei Jahre wird am Collegium Augustinianum von Oberstufenschülern ein großes Musical aufgeführt. Wer eine der Produktionen schon mal gesehen hat – live, auf Youtube oder in Auszügen auf Schulfesten – wird die Aufregung nachvollziehen können: Ein neues Gaesdonck-Musical bahnt sich an. In bewährter Teamarbeit haben die Lehrer Lars Poley und Daniel Verhülsdonk Text und Musik zum Stück geschrieben, die Projektband hat sich schon gefunden und die Proben aufgenommen. Erarbeitet wird diesmal „Die Ewigkeit ist nicht genug – Das Rockmusical von Immernacht“. Die Aufführungen finden im Mai kommenden Jahres statt, und dann werden nicht zuletzt die Solisten, die in diesen Tagen beim Casting gefunden wurden, auf sich aufmerksam machen.

Denn es stand ein Datum an, vor dem sich niemand drücken konnte, der später den Applaus einheimsen möchte: ein knallhartes Casting. Zwar ohne bösartige Jurymitglieder wie aus dem Privatfernsehen bekannt, ohne hämische Bemerkungen und Heul-Einlagen, aber sonst ganz wie bei den Profis. Vier Männer sitzen mit Kaffee, Stiften und Bewertungsbögen an einem nüchternen Tisch vor den langen Sitzreihen der Aula, jeweils ein „Künstler“ kommt auf die Bühne und greift zum Mikrofon. Flügel und Schlagzeug stehen bereit, Schüler mit Gitarren, Geige, Posaune oder Saxophon bringen ihre Instrumente mit. Vor allem aber geht es an diesem Nachmittag um die Singstimmen, fraglos der Kern eines „Singspiels“, auch wenn’s ein rockiges ist.

„Die Hexe schlägt zurück“ und „Piratenmusical“ hießen die beiden letzten Werke, und die „Immernacht“ soll ihnen in nichts nachstehen. Worum es geht, bleibt vorerst das Geheimnis der Akteure, schließlich ist bis Mai noch eine Menge Zeit. Außer, man gehört zum Team, dann dürfte sie eher knapp werden, denn ruck-zuck ist es nach den Ferien Herbst, Winter, Frühjahr.

Wobei zumindest die Jahrgangsstufe EF das Musical auch mit in den Unterricht nimmt, denn verschiedene Kurse greifen das Thema intensiv auf. Neben dem Literatur- und Musikkurs der Stufe ist auch ein Informatik-Kurs dabei, um zum Beispiel den Ticketshop zu programmieren, ein Kunstkurs kümmert sich um das immer sehr aufwändige Bühnenbild, der Medienkurs wird mit der Werbung beschäftigt sein. So kommt es, dass fast die gesamte EF (Klasse 11) aktiv dabei ist, zudem eine Reihe Instrumentalisten, die ansonsten der Bigband angehören. Die Musiker werden später im Orchestergraben platziert; fünf abendfüllende Aufführungen haben sie alle vor sich und manchen Extra-Auftritt, der jetzt noch nicht abzusehen ist.

Fürs Casting hatten sich die meisten Jungs und Mädels Stücke aus dem vorjährigen Piratenmusical ausgesucht. Da waren aber auch ein paar Songs bei, die stimmkräftige, selbstbewusste Frauen ebenso auf den Plan riefen wie gefühlvolle oder auch Furcht erregende Männer. Furcht war übrigens beim Vorsingen augenscheinlich kein Thema, obwohl eine junge Dame anschließend versicherte, ihr schlotterten die Knie. Man stelle sich vor: Drei auf den Sänger konzentrierte Fachlehrer, hinten in der Aula 50 Konkurrenten, Neugierige kommen herein, hören zu, gehen wieder – das zehrt an den Nerven. „Der nächste bitte, was singst Du? Los geht’s.“ Und wenn Poley oder Verhülsdonck Minuten später den Ton abdrehen und „Danke“ sagen, brandet Beifall auf, denn die „Konkurrenz“ ist ausgesprochen fair und gönnt jedem Mitschüler den Erfolg. Zumal ohnehin jede Rolle mindestens eine Zweitbesetzung braucht und es ja eine ganze Reihe Figuren geben wird, die im Stück wichtige Positionen einnehmen, vom Chor gar nicht zu reden.

Jetzt sind erst einmal Ferien, aber danach wird die „Immernacht“ ziemlich häufig auf dem Stundenplan stehen.

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