Goch BFG kritisiert die Kosten für den Seniorenausschuss

Goch · In vier Jahren tagte das Gremium acht Mal – ohne politische Drucksache. Künftig gemeinsam mit dem Sozialausschuss.

 Udo Wennekers

Udo Wennekers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Dem Seniorenausschuss ist sicher nicht vorzuwerfen, an Themenarmut zu leiden. In der laufenden Amtsperiode erhielten die Mitglieder zahlreiche Vorträge zum Thema Demenz, grenzüberschreitende Nachbarschaftsnetzwerke oder die Situation ambulanter Arztversorgung. Nur stand im Zuge der bisher acht Sitzungen nicht ein einziges Mal eine Drucksache auf der Tagesordnung, die es auch in die Ratssitzung schaffte. Die letzte überhaupt stammt aus dem Jahre 2015 und von der ZIG-Fraktion. Diese forderte damals einen Bericht über die aktuelle Situation im Bereich der Seniorenbetreuung in Goch – und erhielt diesen gleich auch vom entsprechenden Fachbereichsleiter.

Nun debattierte der Rat über die Daseinsberechtigung des Gremiums. „Der Ausschuss hat in zwei Jahren vier Stunden getagt. Da sind die Pauschalen für die Ausschussvorsitzenden vor den Bürgern nicht zu verantworten“, sagte BFG-Fraktionsvorsitzender Udo Wennekers. Er forderte den nächsten Rat dazu auf, dafür zu sorgen, dass das Themenspektrum eines jeden Ausschusses groß genug ist. Auslöser für die hitzige Debatte war der Antrag der CDU auf Umbenennung des Seniorenausschusses in Ausschuss für Senioren, Pflege und Gesundheit. Immerhin müsse sich die Stadt Goch, so begründeten es die Christdemokraten, künftig noch stärker mit der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum beschäftigen. Ludwig Kade, Fraktionsvorsitzender der ZIG (Zukunft in Goch), hielt dagegen: „Noch vor zwei Jahren sagten Sie: Wir brauchen keine weiteren Pflegeheime. Jetzt schwenkt die CDU um.“ Wennekers schlug für das Bürgerforum vor, den Senioren- und den Sozialausschuss künftig gemeinsam tagen zu lassen. Dem folgte der Rat, Gleiches gilt für die Namensänderung. Gerd Engler (SPD) fügte unter lautstarkem Gelächter an: „Der Seniorenausschuss ist nicht inhaltsleer. Wir erhalten viele Präsentationen, die wir nur aus Umweltschutzgründen nicht dem Protokoll beigefügt haben.“

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