„Ab ins Beet“ Fernseh-Gärtner Ralf Dammasch verlässt den Niederrhein

Goch-Pfalzdorf · Ralf Dammasch, Garten-Guru der TV-Soaps „Ab ins Beet“ und „Die Beet-Brüder“, hat seinen Reidelhof in Pfalzdorf aufgegeben. Er erklärt die Hintergründe – und seine neuen Pläne.

 Ralf Dammasch, Landschaftsgärtner und bekanntes TV-Gesicht.

Ralf Dammasch, Landschaftsgärtner und bekanntes TV-Gesicht.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Auch ein Traumgarten sieht im Winter ein wenig verloren aus. Erst recht, wenn der Gärtner gar nicht vorhat, sein grünes Paradies für die kommende Saison vorzubereiten. An der Reidelstraße, die zum Teil zu Goch, zum Teil zu Bedburg-Hau gehört, ist über die kalten Monate ein regelrechter Lost Place entstanden. Der Eigentümer Ralf Dammasch, Freunden des Privatfernsehens aus verschiedenen Formaten gut bekannt, kehrt seinem Zuhause nach fast 20 Jahren den Rücken. Das war zu erfahren in der Auftakt-Folge der neuen Staffel von „Ab ins Beet“, in der Dammasch die Gründe für seinen Entschluss anspricht. „Staffelstart mit Paukenschlag“ lautete der Untertitel. Vollzogen ist der Schritt bereits. An der Haustür wird dem Postboten mitgeteilt, wo er Sendungen ablegen soll.

Ab ins Beet bei VOX: Die bekanntesten Gärtner - Fotos & Infos
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Das sind die bekanntesten Gärtner von “Ab ins Beet”

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Foto: VOX / RTL Deutschland

Das Anwesen von Ralf Dammasch kennen viele Niederrheiner nicht nur durchs Fernsehen, sondern auch durch die Aktion „Offene Gartenpforte“. Abwechselnd mit anderen Gartenliebhabern lud er regelmäßig in seinen naturnah angelegten 5000-Quadratmeter-Garten ein. Das dürfte nun vorbei sein, denn der 56-Jährige geht neue Wege.

Im Plausch mit Claus, Luis und Gunnar lässt Dammasch die Fernsehzuschauer wissen: „Das Leben verändert sich, damals, als ich hierherkam, war ich 36, Frau und Tochter waren dabei, jetzt bin ich alleine und habe überlegt, ob ich bis 70 so weitermachen will.“ Will er nicht, das Anwesen stehe deshalb zum Verkauf. „Ich will es sauber und ordentlich hinterlassen“, sagt der Landschaftsgärtner in dem Fernsehbeitrag. Und er sorgt noch schnell für eine gewisse Sicherheit: Für den Fall, dass eine Familie mit Kindern einzieht, sollen die sich ja nichts brechen, wenn sie die marode Leiter zum Baumhaus erklimmen. Deshalb dürfen die Zuschauer mit ansehen, wie Ralf, Henrik und Claus wortreich die eiserne Spindeltreppe, die bislang einen Turm erschließt, abbauen und umplatzieren. Wobei übrigens niemand daran gedacht hat, mal zu messen, ob die Länge überhaupt passt. Tut sie nicht, aber die Selbermacher haben natürlich kein Problem, das zentnerschwere Teil abzusägen.

2003 war Familie Dammasch nach Goch gezogen, relativ schnell wurde aus dem Acker an der Reidelstraße ein Landschaftsgarten mit Elementen des Barock, mit mediterranen Anklängen, klassizistischen Elementen, ein wenig Japan, mit Teich, Turm, Hecken, Rückzugsmöglichkeiten für Insekten und auch für Menschen. Die Ideen gingen dem „Beet-Bruder“ nie aus, wovon auch Garten-Laien profitierten, deren Grundstücke er fürs Fernsehen mit seinem Team innerhalb weniger Tage umgestaltete. Besonders viel Spaß hatte Dammasch immer am Improvisieren. Zumindest, was seinen eigenen Garten anging, „habe ich immer verarbeitet, was gerade da war“, erzählt er im jüngsten Beitrag.

 Die Straßenansicht: Hier hat Ralf Dammasch gewohnt, zunächst mit Familie, später allein. Viele Gartenfreunde aus der Region haben sein Anwesen besucht und bewundert.

Die Straßenansicht: Hier hat Ralf Dammasch gewohnt, zunächst mit Familie, später allein. Viele Gartenfreunde aus der Region haben sein Anwesen besucht und bewundert.

Foto: Anja Settnik

Das Internet weiß schon, dass der Reidelhof „dauerhaft geschossen“ ist, aber ab und zu schaut der Eigentümer noch vorbei. „Es gibt auch noch eine Serienfolge aus Goch, ich will nämlich unbedingt den Bachlauf noch ans Laufen kriegen“, erzählt er im RP-Gespräch. Außerdem werde noch eine Halle abgerissen, denn bei 400 Quadratmetern Wohnfläche brauche ein neuer Eigentümer wahrscheinlich nicht so viele Nebengebäude.

Übrigens besitzt Dammasch seit drei Jahren nicht „nur“ 5000 Quadratmeter an der Reidelstraße, sonern nochmal 5000 Quadratmeter dazu, die er nach dem Tod der Nachbarn erwerben konnte. „Ein geteiltes Grundstück kann man nicht gut weiterverkaufen, deshalb habe ich das gemacht. Aber die Sache ist auch mit einem Problem verbunden: Auf der Fläche steht ein zwölf Meter hoher Bambuswald. Dem wurde nie Einhalt geboten. Da braucht es schon einen 16-Tonnen-Bagger, um den umzulegen.“ Interessenten für Haus, Garten und Bambus-Wildnis gebe es schon, er sei guten Mutes, einen Käufer zu finden. Bis es so weit sei, schaue er immer wieder nach dem Rechten.

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