Tipps von der Polizei So schützen Sie sich vor Taschendieben

Gelderland · Mit dem Start der Weihnachtsmarktsaison werden auch viele Langfinger aktiv. Die Polizei macht auf die Tricks der Diebe aufmerksam und gibt Tipps, um Wertsachen sicher mit sich zu führen.

 Wenn Sie auf einige einfache Kleinigkeiten achten, können Sie Dieben das Leben deutlich schwerer machen.

Wenn Sie auf einige einfache Kleinigkeiten achten, können Sie Dieben das Leben deutlich schwerer machen.

Foto: Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss

Menschenmengen, dichtes Treiben, frühe Dämmerung und potenzielle Opfer, die im Zweifelsfall schon ein, zwei Glühwein intus haben: Weihnachtsmärkte zählen zu den beliebtesten Tatorten für Taschendiebe – allein 138 Diebstähle in der Saison verzeichnete die Kreis Klever Polizei im vergangenen Jahr. Zum Auftakt der Märkte ist die Polizei daher um die Sicherheit der Bürger bemüht. „Wenn sie ein paar Kleinigkeiten beachten, machen sie es den Tätern deutlich schwerer“, sagt Polizeisprecherin Corinna Saccaro.

Die Beamten wollen auf den Märkten Präsenz zeigen, mit Fußstreifen Diebe abschrecken. Auch das Kommissariat Vorbeugung wird unterwegs sein, um mögliche Opfer aufzuklären. „Oft ist es zum Beispiel so, dass die Kollegen eine Dame sehen, deren Handtasche offen ist. Dann sprechen wir sie an und zeigen, wie man es besser macht“, sagt Saccaro. „Handtaschen sollten unbedingt verschlossen sein und nah am Körper getragen werden. Am besten klemmt man sie unter dem Arm ein, sodass der Verschluss zum Körper zeigt. Wenn möglich versteckt man Wertsachen ohnehin in Jackeninnentaschen“, empfiehlt die Sprecherin. Noch leichter zugänglich seinen Rucksäcke: „Die trägt man im Gewühle besser auch in den Armen.“ Seine Geldbörse zu verlieren, sei auch abseits des verlorenen Bargelds höchst ärgerlich: „Ich weiß leider aus eigener Erfahrung, was für Aufwand, Kosten und Ärger mit der Beschaffung von neuen Karten und Dokumenten verbunden ist.“ Allein die Wiederbeschaffung von Ausweispapieren kostet bis zu 240 Euro.

Meist seien die Täter organisiert und auf enge, unübersichtliche Situationen aus: „Da verursacht zum Beispiel einer einen Stau, ein anderer fragt nach dem Weg, nach der Uhrzeit oder schubst ,aus Versehen’. Das geht auf dem Weihnachtsmarkt dann oft so schnell, dass Sie es gar nicht mitbekommen“, meint Saccaro. Bemerkt man einen Überfall, sei schnelles Handeln wichtig: „Wenn Sie etwas bemerken, dann müssen Sie sich sofort lautstark aufmerksam machen. Bitten Sie andere um Hilfe und prägen Sie sich die Gesichter der Täter gut ein.“ Sind die Diebe einmal in der Menge verschwunden, sind die Taten nämlich kaum noch aufzuklären.

Ein gravierender Fehler, den gerade ältere Menschen immer noch viel zu häufig begehen: Den PIN-Code für Handy oder EC-Karte auf einen Zettel aufschreiben und diesen bei sich führen. Saccaro: „Da appellieren wir wirklich an die Leute, sich den PIN zu merken.“ Im Falle eines Diebstahls würden die meisten Menschen richtigerweise sofort ihr Konto sperren lassen. Das reicht allerdings nicht aus: Auf der Polizeiwache sollte unbedingt auch eine sogenannte Kuno-Sperrung vorgenommen werden, wie die Polizeisprecherin empfiehlt. Kuno steht für „Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nichtpolizeilicher Organisationsstrukturen“. Kurz heißt das, dass verlorene Bankkarten nicht nur bei der Bank gesperrt, sondern der Polizei als gestohlen gemeldet werden. Die Polizei meldet dann die Daten an die Einzelhändler, so ist die Karte auch für das Bezahlen mit Karte und Unterschrift gesperrt. „Erst dann ist die EC-Karte für das elektronische Lastschriftverfahren gesperrt und die Täter können damit nichts mehr anfangen.“

Die Polizei hat seit wenigen Jahren ihre Aufklärungsarbeit verstärkt und geht vor Ort auf potenzielle Opfer zu. Das macht sich auch bei der Anzahl der Diebstähle bemerkbar: Im Vorjahr ging die Quote um 22 Prozent zurück. In Moers waren es im selben Zeitrum sogar fast 50 Prozent. „Dieser Rückgang zeigt, dass die Menschen glücklicherweise immer aufmerksamer werden“, sagt Corinna Saccaro.

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