Gelderland Dichtigkeitsprüfung fällt weg: Firmen in Not

Gelderland · Viele Unternehmer sind sauer: Sie haben viel Geld in neue Technik investiert – jetzt fehlen die Aufträge.

 Arnd Stepholt (li.) und Petra Ophardt (re.) mit den Instrumenten.

Arnd Stepholt (li.) und Petra Ophardt (re.) mit den Instrumenten.

Foto: Wensierski, Siegfried

Viele Unternehmer sind sauer: Sie haben viel Geld in neue Technik investiert — jetzt fehlen die Aufträge.

Während Wohnungsbesitzer aufatmen, wissen viele Unternehmen im Gelderland, die Kanalprüfungen anbieten, nicht mehr weiter. Besitzer von Wohnhäusern außerhalb von Wasserschutzgebieten sollen vom umstrittenen Kanal-TÜV verschont bleiben. Darauf hat sich kürzlich die rot-grüne Landesregierung geeinigt. Dadurch entgehen den Kanalprüfungsfirmen Aufträge und sie können teure Investitionen nicht mehr hereinholen.

Arnd Stepholt, Inhaber des gleichnamigen Kanalprüfungsunternehmens aus Geldern, fühlt sich von der Politik verschaukelt. "Erst wird die Dichtigkeitsprüfung zur Pflicht gemacht, und dann macht man plötzlich einen Rückzieher. An die Firmen, die in neue Prüftechnik investiert haben, denkt keiner", beklagt Stepholt. Er hat in den vergangenen Jahren rund 400 000 Euro in neue Geräte investiert. Auf dem Betriebshof an der Siemensstraße stehen zwei Fahrzeuge, die bis unters Dach mit moderner Prüftechnik ausgestattet sind. "Erst kürzlich haben wir uns zwei Spezialkameras und weitere Ausrüstung angeschafft. Allein dafür haben wir 50 000 Euro investiert", berichtet der Unternehmer. Jetzt befürchtet Stepholt, dass Aufträge ausbleiben.

Die Craenmehr GmbH aus Geldern hat sozusagen in letzter Minute Investitionen in neue Prüftechnik abgesagt — und damit etwas mehr Glück gehabt. "Wir standen kurz davor, 100 000 Euro in ein neues Spezialfahrzeug zu investieren. Zum Glück haben wir das nicht gemacht", berichtet Franz-Josef Elspas, technischer Leiter bei Craenmehr. "Dieses Geld hätten wir abschreiben können", so Elspas.

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