„Wir machen die ganze Woche tolle Sachen mit den Kindern“, sagt Biggi Saebisch von der Jugendbegegnungsstätte. Dazu gehört zum Beispiel das Basteln des „Kleinen Onkels“, des Pferdes von Pippi Langstrumpf, aus einer Schwimmnudel oder das Sägen von „Pfefferpistolen“. Die Holzattrappen sind garantiert ungefährlich, aber bei den Jungs sehr beliebt, verrät Saebisch. Auf den Besuch des Bürgermeisters haben die Kinder die ganze Woche hingefiebert. „Das hat für die Kinder was Besonderes“, berichtet Saebisch. Für ihren Besucher haben sich die Kinder deswegen auch etwas Besonderes einfallen lassen. „Willst du auch Räuber werden?“, fragt ein Mädchen schüchtern den Bürgermeister. Und der will. Allerdings muss er zuvor drei Prüfungen bestehen. Mit einer Armbrust muss Brüx versuchen, Papierwürste und Sauerkraut aus Papier von einer Wäscheleine abzuschießen. „Jede Wurst ein Punkt“, ruft ihm ein Junge zu. Die ersten Schüsse gehen ins Leere. Die Kinder stimmen einen Sprechchor an und rufen ermutigend „Bürgermeister, Bürgermeister“. Es erinnert an eine Situation im Stadion, wenn der Sprinter durch Zuruf zu Höchstleistungen angestachelt wird. Und es funktioniert. Brüx landet zwei Treffer, Jubel brandet auf. Als nächstes muss der Bürgermeister eine freundlich dreinblickende Pappkuh mit einer Hand über den Kopf tragen, ein Krafttest à la Pippi Langstrumpf. Den besteht Brüx mit Bravour. Für die dritte Prüfung nimmt er eine Kaffeemühle entgegen. „Im ersten Buch ist Hotzenplotz ganz scharf auf die Kaffeemaschine“, erklärt Saebisch den Zusammenhang. Die Aufgabe von Brüx besteht darin, in der historisch anmutenden Kaffeemühle Bohnen zu mahlen. Die Kinder sind begeistert, in welcher Windeseile der Bürgermeister das hinbekommt. Zur Belohnung bekommt er ebenfalls eine Räubermontur aus Hut und dunklem Bart und verwandelt sich in „Oberräuber Hotzenplotz“. Und die Kinder, die bekommen: Eis.