Erkelenz Rheinwasser-Leitung für Schwalm-Nette und Restsee

Erkelenz · Ab dem Jahr 2030 wird Wasser aus dem Rhein über eine noch zu bewilligende und zu bauende Leitung benötigt.

 Nach dem Tagebau muss in Erkelenz ein Restsee (ähnlich der Animation für den Tagebau Inden) mit Wasser befüllt werden.

Nach dem Tagebau muss in Erkelenz ein Restsee (ähnlich der Animation für den Tagebau Inden) mit Wasser befüllt werden.

Foto: RWE (Archiv).

Erhebliche Wassermengen müssen in Zukunft vom Rhein in das Garzweiler-Tagebaugebiet geleitet werden. Mit ihnen sollen der Restsee bei Erkelenz befüllt und die schützenswerten Naturräume im Schwalm-Nette-Gebiet versorgt werden. Dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, die benötigte Transportleitung zu planen, schrieb der Tagebaubetreiber RWE Power jüngst an die Bezirksregierung Köln. Deren Braunkohlenausschuss stieß deshalb das Abstimmungs- und Bewilligungsverfahren an, indem am Montag ein neuer Arbeitskreis berufen wurde.

Der soll die Arbeiten der Regionalplanungsbehörde am Planvorentwurf für die Transportleitung begleiten und den Beschluss des Braunkohlenausschusses zur Erarbeitung des notwendigen Braunkohlenplans vorbereiten.

Voraussichtlich ab dem Jahr 2030 steht aus den Sümpfungsmaßnahmen des Tagebaus Garzweiler nicht mehr ausreichend Versickerungswasser für die Naturräume im Schwalm-Nette-Gebiet zur Verfügung. Und nach Beendigung des Tagebaus und dem Einstellen dieser Sümpfungsmaßnahmen werden ab etwa 2045 zusätzlich noch erhebliche Wassermengen für die Restseefüllung benötigt, erklärte die Bezirksregierung in Köln.

Um Rheinwasser in das Tagebaugebiet zu führen, wie schon 1995 vom Land NRW genehmigt worden war, wird eine Transportleitung zum Rhein benötigt. RWE Power regte in dem Brief an die Bezirksregierung "eine parallel verlaufende, mehrstrangige Rohrleitung zwischen dem Rhein und dem RWE-Betriebsgelände bei Frimmersdorf an". Vorrangig wird die Trasse auf dem Gebiet der Bezirksregierung Düsseldorf verlaufen.

Dass es bereits "etlich vorbereitende Gespräche" gegeben hat, erklärte eine Vertreterin der Bezirksregierung, und so sei mit einem "zügigen Fortgang der weiteren Planungen" zu rechnen. Denn: "Das Braunkohlenplanverfahren soll vor 2020 abgeschlossen werden, und die Rheinwasser-Transportleitung muss 2030 fertig sein." Allein für die Trassenfreimachung und den Bau der Rheinwasser-Transportleitung setzt RWE Power fünf Jahre an.

Die Leitung könnte ab Frimmersdorf über vorhandene oder überwiegend auf dem RWE-Betriebsgelände zu erstellende Leitungen bis zu der Übergabestelle in das Versorgungssystem für die Versickerungsanlagen beziehungsweise bis zur Einleitstelle in den geplanten Restsee erfolgen, schrieb das Energieunternehmen an die Bezirksregierung.

Die erforderlichen Wassermengen sollen ab 2045 bei maximal etwa 130 Millionen Kubikmeter pro Jahr und "somit bei weniger als 0,5 Prozent des mittleren Niedrigwasserabflusses" des Rheins liegen, erklärte die Bezirksregierung.

(RP)
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