Erkelenz Heimat Holzweiler lebenswert erhalten

Erkelenz · Vielfältiges Kunsthandwerk gab es beim Georgiusmarkt in Holzweiler zu sehen. Zahlreiche Hobbykünstler stellten im Pfarrheim St. Marien ihre Arbeiten aus. Im Mittelpunkt aber stand die Diskussion um die Zukunft des Ortes .

 Die Holzweilerin Marga Simons (Mitte) bot an ihrem Stand Schmuck an. Wie immer zog der Georgiusmarkt in Holzweiler viele Besucher an.

Die Holzweilerin Marga Simons (Mitte) bot an ihrem Stand Schmuck an. Wie immer zog der Georgiusmarkt in Holzweiler viele Besucher an.

Foto: Jürgen Laaser

Bürgermeister Peter Jansen nahm sich ganz viel Zeit. Bei einer Tasse Kaffee diskutierte er mit dem Deutschlandfunk über das,was dem Ort bevorsteht - oder das, was ihm erspart geblieben ist. Es kommt auf die Betrachtungsweise an. Die 17. Auflage des Georgiusmarktes, zu der am Sonntag die Dorfgemeinschaft Holzweiler ins Pfarrheim St. Marien eingeladen hatte, stand unter ganz besonderen Aspekten.

Zum ersten Mal war da der Gedanke, dass Veranstaltungen dieser Art auch in Zukunft in dem Seilerdorf stattfinden können, nachdem Ende März bekannt wurde, dass es den vierten Tagebauabschnitt nicht geben wird. Holzweiler bleibt erhalten. Doch die Dorfgemeinschaft wird auch mit dieser Nachricht die Hände nicht in den Schoß legen. Im Gegenteil - und das betonten Johannes Oellers, der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, und Geschäftsführer Dirk Heupts gestern in den vielen Gesprächen mit den Besuchern immer wieder. "Unsere Intention bleibt: Wir wollen unseren Heimatort liebens- und lebenswert erhalten. Wir wollen, dass Holzweiler lebendig bleibt." Nun gelte es allerdings, dafür zu sorgen, dass diese Lebensqualität erhalten bleibt.

Damit sprachen Oellers und Heupts das gefürchtete Thema Tagebaukante an. Mit einem Abstand von nur 100 Metern geben sich die Menschen in Holzweiler keinesfalls zufrieden. Sie haben einen konkreten Wunsch: "Je weiter die Kante entfernt ist, desto besser ist das für die Menschen in Holzweiler. Die Kante wäre sicherlich an der Umgehungsstraße gut", so Oellers und Heupts übereinstimmend. Mit der Umgehungsstraße meinen sie die Kreuzung, die aus Holzweiler kommend nach Immerath (alt) führt. Wie dem unterm Strich auch sei: Die Dorfgemeinschaft will ein entscheidendes Wort mitreden und den Prozess eng mitbegleiten wollen. Das lobte Bürgermeister Peter Jansen bei seinem Besuch des Georgiusmarktes auch ganz ausdrücklich, denn das sei auch im Interesse der Stadt Erkelenz, sagte er bei der offiziellen Eröffnung des Marktes.

Der Georgiusmarkt unterdessen bot erneut Kunsthandwerk. Zahlreiche Hobbykünstler stellten im Pfarrheim St. Marien ihre Arbeiten aus. Die Bandbreite reichte von vielfältigen Dekorationen über Schmuck, Holzfiguren, Textildesign und mehr. Wie immer zog der Georgiusmarkt viele Besucher an. Einige machten sogar im Verlauf ihrer Sonntagsradtour Station in Holzweiler. Im Keller des Pfarrheims plauderten sie schließlich in der schön hergerichteten Cafeteria.

Gegenüber lud auch das Heimatfenster Holzweiler zu einem Besuch ein. Neu zu sehen war diesmal das Modell des Eggerathes Hofes, das Karl-Heinz Görtz angefertigt hatte. Er war schon für das Holzweiler-Modell verantwortlich, das übrigens auch wieder im Heimatfenster zu sehen war.

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