Verbesserte Wasserqualität in Beeckbach und Schwalm Großinvestition in Gewässerschutz

Erkelenz · Gegenüber dem Erkelenzer Abwasserbetrieb wird auf einer Fläche von 17.000 Quadratmetern ein Bodenfilter errichtet. Mitte 2020 soll der in Betrieb gehen und für eine höhere Wasser­qualität in Beeckbach und Schwalm sorgen. Investiert werden 4,7 Millionen Euro.

 Am Marienweg in Erkelenz wird mit schwerem Gerät ein Retentionsbodenfilter gebaut, um die Wasserqualität im angrenzenden Beeckbach zu steigern.

Am Marienweg in Erkelenz wird mit schwerem Gerät ein Retentionsbodenfilter gebaut, um die Wasserqualität im angrenzenden Beeckbach zu steigern.

Foto: Speen

Baubeginn für die seit Jahrzehnten größte Investition in den Abwasserbetrieb der Stadt Erkelenz: Am Marienweg wird auf einer Fläche von 17.000 Quadratmetern ein dreigeteilter Retentionsbodenfilter errichtet. Der wird in Zukunft dafür sorgen, dass das Wasser des Beeckbachs und der Schwalm „deutlich an Qualität gewinnen wird“, wie der Technische Beigeordnete Ansgar Lurweg beim Spatenstich für das 4,7 Millionen Euro teure Projekt ankündigte.

Bei trockenem Wetter erreichen den Erkelenzer Abwasserbetrieb rund 180 Liter Mischwasser pro Sekunde, das dort geklärt werden kann. „Kommt es jedoch zu einem Regengroßereignis, sind es mehrere Tausend Liter pro Sekunde, von denen derzeit 80 Prozent direkt in den Beeckbach abgeschlagen werden müssen“, erklärt Amtsleiter Werner Spartz. Das soll der Retentionsbodenfilter künftig ändern: „98 Prozent des Wassers werden nach Fertigstellung der Anlage Mitte 2020 gefiltert über den Beeckbach in die Schwalm geleitet.“

Im Jahr 2012 war der Bau eines Retentionsbodenfilters zwischen der Stadt Erkelenz, der Bezirksregierung Köln und dem Schwalmverband abgestimmt worden. Vereinbart wurde, die Belastung des Beeckbachs und der Schwalm so weit zu reduzieren, dass für die Gewässer jener gute Zustand erreicht wird, den die Europäische Wasserrahmenrichtlinie als Ziel für das Jahr 2027 vorgibt. Die Stadt Erkelenz kaufte daraufhin für die Filteranlage eine Fläche von 17.000 Quadratmetern, und die Bezirksregierung Köln bewilligte im vergangenen Jahr auf Antrag einen Zuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro, so dass das Projekt jetzt realisiert werden kann.

 Vertreter der Stadt Erkelenz um Bürgermeister Peter Jansen und der beteiligten Fachfirmen setzten den ersten Spatenstich für eine 4,7 Millionen Euro teure Investition in den Erkelenzer Abwasserbetrieb.

Vertreter der Stadt Erkelenz um Bürgermeister Peter Jansen und der beteiligten Fachfirmen setzten den ersten Spatenstich für eine 4,7 Millionen Euro teure Investition in den Erkelenzer Abwasserbetrieb.

Foto: Speen

Auf dem einstigen Acker zwischen dem Abwasserbetrieb am Marienweg und dem Beeckbach werden drei umzäunte Becken angelegt, deren Untergrund aus sandigem Kiesmaterial besteht und in die hinein 60.000 Schilfpflanzen gesetzt werden. „In Zukunft werden dann nur noch maximal 270 Liter Wasser pro Sekunde in den Beeckbach abgeschlagen. Die Restmenge wird in dem Filter zurückgehalten, wo das Wasser vom Schilf und beim Durchfließen des Untergrunds auf biologische Weise gereinigt wird“, erläutert Guido Kuß vom beauftragten Fachbüro Berg und Partner. Positiv auf Beeckbach und Schwalm auswirken wird sich Werner Spartz zufolge außerdem, dass das Wasser den Bächen nur noch verzögert zugeleitet wird.

Mit kleineren Umfängen besitzt Erkelenz solche Retentionsbodenfilter bereits in Tenholt, Lövenich und Gerderath. Die Anlage am Marienweg, für die beim Bau allein 20.000 Kubikmeter Erde bewegt werden, wird jedoch andere Dimensionen erreichen. So soll sie einmal 15.600 Kubikmeter Wasser stauen und pro Jahr bis zu 140.000 Kubikmeter filtern können. Bis es jedoch so weit ist, müssen die Becken gebaut und bepflanzt sowie Verbindungskanäle zur benachbarten Kläranlage hergestellt werden. Baulich fertiggestellt sein soll die Anlage Ende dieses Jahres, in Betrieb gehen wird der Retentionsbodenfilter aber erst im Juli 2020, weil die Schilfpflanzen zuvor anwachsen müssen.

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