Schwimmen in Erkelenz Stadt bleibt für Erka-Bad zuversichtlich

Erkelenz · Das Schwimmbad in Erkelenz gehörte zu den ersten, die nach den Lockerungen wieder geöffnet haben. Derzeit kann nur ein Sechstel der üblichen Badegäste kommen. Das soll sich jedoch nicht auf die Attraktivität des Bads auswirken.

 Marco Frahm, stellvertretender Betriebsleiter des Erka-Bads, vor dem Becken im Außenbereich.

Marco Frahm, stellvertretender Betriebsleiter des Erka-Bads, vor dem Becken im Außenbereich.

Foto: Carolin Streckmann

Bei über 30 Grad sind die Liegewiesen und das Außenbecken des Erka-Bads in der Regel voll belegt. Dann ist für die Mitarbeiter viel zu tun. Auch in den vergangenen Wochen war der Arbeitsaufwand gerade an den heißen Tagen hoch – jedoch vor allem durch das Aufnehmen der Kontaktdaten an der Kasse, das stündliche Desinfizieren von Handläufen, Toiletten, Umkleidekabinen sowie das Hinweisen auf die Abstandsregeln, wenn Badegäste sich im Wasser zu nah kommen. Im Wasser sind hingegen deutlich weniger Badegäste.

Aufgrund der Vorschriften für die Öffnung von Schwimmbädern kann das Erka-Bad bei gutem Wetter gerade mal 15 bis 20 Prozent der Gäste reinlassen, die normalerweise in das Bad passen, nämlich 285 Personen im Außenbereich. In die Halle dürfen sogar nur 80 Leute, 50 Personen im Sportbecken, 30 im Freizeitbecken. An heißen Tagen würden sonst im Normalbetrieb rund 1600 Besucher kommen, manchmal sogar bis zu 1900, sagt Marco Frahm, stellvertretender Betriebsleiter des Erkelenzer Schwimmbads. Und auch wenn nur das Hallenbad geöffnet ist, liegen die üblichen Zahlen deutlich über den 80 Gästen, die aktuell eingelassen werden dürfen, so Frahm: „Normal sind da 900 Besucher am Tag, aber es kann auch schon mal bis 1200 hochgehen.“

Verschärft wird diese Einschränkung der Badegäste dadurch, dass das Erka-Bad aktuell nicht wie üblich als Kombibad genutzt werden kann. „Wir können gerade nur entweder den Hallen- oder den Außenbereich öffnen“, sagt Frahm. Denn ansonsten könne nicht kontrolliert werden, wie viele Personen sich in welchem Bereich des Bades aufhalten und ob eine Obergrenze überschritten wird. „Momentan müssen wir jeden Morgen entscheiden, ob wir außen aufmachen oder drinnen.“ Der Richtwert für die Öffnung des Außenbeckens seien mindestens 20 Grad ohne Regen.

Auf Online-Reservierungen verzichtet das Erka-Bad. Stattdessen empfiehlt Frahm, gerade bei schönem Wetter telefonisch nachzufragen, ob sich die Anfahrt zum Schwimmbad lohne. Denn aufgrund der vorgeschriebenen Obergrenzen müssen manchmal Besucher abgewiesen werden oder warten, dass ein anderer Besucher das Bad verlässt. „Dafür haben die Leute aber großteils Verständnis“, sagt Frahm.

Schwierig ist der kontrollierte Einlass jedoch besonders aus wirtschaftlicher Sicht. „Der Energieaufwand für so ein Schwimmbad ist enorm“, sagt Frahm. Der verringert sich nicht dadurch, dass weniger Besucher kommen. Auf der anderen Seite gebe es deutlich weniger Eintrittsgelder, wie Hans-Heiner Gotzen, Erster Beigeordneter der Stadt Erkelenz, sagt. „Wir hoffen, dass wir bald zu den alten Zahlen zurückkehren können.“ Zusätzlich sei der Personal-Aufwand höher, so Gotzen. „Das fangen wir zurzeit dadurch auf, dass wir das Bad in Gerderath geschlossen halten.“ Trotz der absehbaren Einbußen überlege man bei der Stadt derzeit keine Konsequenzen, wie eine höhere Bezuschussung des Bads, geänderte Öffnungszeiten oder erhöhte Eintrittspreise. „Die Attraktivität des Bades soll erhalten bleiben“, versichert Gotzen. „Das sind Corona-bedingte Ausfälle, die wir in Kauf nehmen müssen.“

Immerhin war das Erka-Bad nach Aussage von Marco Frahm eines der ersten, das nach dem Erlass der Landes-Regierung wieder geöffnet hat. „Ende Mai haben wir wieder aufgemacht“, sagt Frahm. Zum Vergleich: Das Parkbad in Wassenberg hat erst zum Beginn der Sommerferien wieder geöffnet. „Am Anfang war der Andrang noch recht zögerlich“, erinnert sich Frahm. „Dadurch konnten wir uns in die neuen Abläufe ganz gut einarbeiten.“ Wie es weitergehe, könne Frahm nicht sagen. „Ich denke, dass wir alle mit Corona noch eine lange Zeit leben müssen.“ Er würde sich wünschen, dass das Bad wieder zu einem größeren Angebot zurückkehren kann. Besonders Schwimmkurse würde er gerne wieder machen. „Aber da funktioniert das Abstandhalten nicht. Das steht momentan nicht zur Debatte.“

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